Der FC Bayern München, Brose Bamberg oder Alba Berlin - in den vergangenen 13 Jahren beherrschte dieses finanzstarke Trio die Basketball-Bundesliga. Dass alle drei Clubs 2023 geschlossen vor dem Finale scheitern, war bereits eine große Überraschung - doch ein sensationeller Titelgewinn von Außenseiter ratiopharm Ulm würde zusätzlich für einige weitere Liga-Bestmarken sorgen. Ulm wäre der erste an Position sieben gesetzte Club, der die Meisterschaft in den Playoffs erringt.
Zudem würde erstmals das Kunststück vollbracht, dass ein Team auf dem Weg zur Trophäe die an Position eins, zwei und drei gesetzten Teams besiegt. Diesmal neben Alba (3:1) und Bayern (3:0) auch Finalgegner Telekom Baskets Bonn, der im Endspiel im Best-of-five-Modus mit 1:2 zurückliegt. Ulm hätte in diesem Fall nicht nur die drei topgesetzten Teams besiegt, sondern nacheinander auch Meister, Pokalsieger und Champions-League-Gewinner.
„Bonn ist eine Mannschaft, die immer zurückkommen kann. Wir wissen, dass wir schon größere Vorsprünge abgegeben haben. Wir müssen bis zum Ende fokussiert bleiben“, warnte Ulms Trainer Anton Gavel vor dem vierten Spiel am Freitagabend (19.30 Uhr/Sport1 und Magentasport). Karim Jallow stimmte seine Mitspieler nach der Gala in Spiel vier auf die möglicherweise letzte Prüfung ein. „Bonn wird alles, was sie haben, am Freitag aufs Parkett werfen“, sagte Jallow. Eine Premiere wird diese Finalserie garantiert bieten: Sowohl Ulm als auch Hauptrundensieger Bonn haben bislang nie die Meisterschaft gewonnen.
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