UN beklagen Tausende getötete Kinder im Gazastreifen | FLZ.de

arrow_back_rounded
Lesefortschritt
Veröffentlicht am 25.10.2023 03:02

UN beklagen Tausende getötete Kinder im Gazastreifen

Palästinenser retten ein junges Mädchen aus den Trümmern eines zerstörten Gebäudes nach einem israelischen Luftangriff. (Foto: Mohammed Abu Elsebah/dpa)
Palästinenser retten ein junges Mädchen aus den Trümmern eines zerstörten Gebäudes nach einem israelischen Luftangriff. (Foto: Mohammed Abu Elsebah/dpa)
Palästinenser retten ein junges Mädchen aus den Trümmern eines zerstörten Gebäudes nach einem israelischen Luftangriff. (Foto: Mohammed Abu Elsebah/dpa)

Dem Krieg zwischen Israel und den islamistischen Hamas-Angreifern im Gazastreifen fallen immer mehr Zivilisten zum Opfer - darunter nach UN-Angaben viele Kinder. Seit den Terrorangriffen der Hamas in Israel vor gut zwei Wochen starben bei Israels Gegenschlägen nach Angaben des UN-Kinderhilfswerks allein 2360 Kinder. 5364 weitere seien verletzt worden, teilte Unicef unter Berufung auf nicht genannte Berichte mit.

Hamas feuert Raketen aus dem Gazastreifen Richtung Eilat und Haifa

Mitglieder der Hamas haben eigenen Angaben zufolge am Mittwoch aus dem Gazastreifen zwei Raketen mit größerer Reichweite in Richtung Haifa im Norden und Eilat im Süden Israels abgefeuert. In Orten südlich der Küstenstadt Haifa wurde Raketenalarm ausgelöst, wie Israels Armee mitteilte.

Das Geschoss sei dort in der Luft explodiert, meldeten israelische Medien unter Berufung auf das Militär. Das andere sei im Süden des Landes auf offenes Gelände gefallen. Demnach habe es sich bei den Geschossen um Raketen mit größerer Reichweite gehandelt. Berichte über Verletzte oder Schäden gab es zunächst nicht.

Militär: Hamas-Terroristen wollten wieder nach Israel

Zuvor hatte die Hamas nach Angaben des israelischen Militärs versucht, vom Gazastreifen aus erneut nach Israel einzudringen. Man habe einen Versuch von Hamas-Terroristen vereitelt, vom Meer aus in den Süden Israels zu gelangen, hieß es in der Nacht zu Mittwoch. Sie seien dabei gewesen, einen Tunnel an der Küste der abgeriegelten Enklave zu verlassen. Israels Luftwaffe bombardierte darauf den Tunnel und ein Waffenlager der Terroristen, teilte das Militär weiter mit.

Israel antwortet auch auf Beschuss aus Syrien

Unterdessen attackiert die israelische Armee auch im benachbarten Syrien militärische Stellungen. Wie das israelische Militär bekanntgab, flogen Kampfflugzeuge Angriffe gegen militärische Infrastruktur und Mörsergeschütze der syrischen Armee, nachdem am Vortag Richtung Israel gefeuert worden sei. Israels Luftwaffe bombardiert immer wieder Ziele im benachbarten Syrien.

Israel will damit verhindern, dass sein Erzfeind Iran und mit ihm verbündete Milizen ihren militärischen Einfluss in Syrien ausweiten. Der Iran ist einer der wichtigsten Verbündeten Syriens. Die Angriffe der israelischen Luftwaffe haben sich seit Beginn des Krieges gegen die vom Iran unterstützte islamistische Hamas ausgeweitet.

Zum wiederholten Mal wurde auch ein Flughafen Ziel von Bombardierungen. Bei dem mutmaßlich israelischen Raketenangriff wurde zum vierten Mal seit Ausbruch des Gaza-Kriegs eine Landebahn am Flughafen in Aleppo beschädigt, wie die syrische Staatsagentur Sana und die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte berichteten.

UN fordern weiter Treibstoff für Gaza

Die Vereinten Nationen beklagen, dass die Lage der eine Million Binnenvertriebenen im Gazastreifen trotz einiger inzwischen in Gaza angekommenen Hilfslieferungen weiter dramatisch sei. Treibstoffmangel gefährde einen humanitären Einsatz über heute hinaus. Unicef sprach von „unerbittlichen Angriffen“ der Israelis.

Das UN-Hilfswerk für Palästinensische Flüchtlinge im Nahen Osten (UNRWA) warnte erneut vor dem Ende seiner humanitären Hilfe wegen des akuten Treibstoffmangels. „Wir müssen eine Lösung für den Treibstoff finden - sonst kommt unsere Hilfsaktion zum Erliegen“, schrieb die Organisation auf der Plattform X.

Vierter Konvoi mit Hilfsgütern im Gazastreifen angekommen

In kleinen Schritten kommen unterdessen weiter Hilfsgüter zur notleidenden Bevölkerung im Gazastreifen. Güter eines Konvois aus ursprünglich 20 Lastwagen trafen in dem abgeriegelten Küstenstreifen ein, wie ein Sprecher des Palästinensischen Roten Halbmonds sagte. „Wir haben heute acht Lastwagen erhalten und in den vergangenen drei Tagen 54.“ Die zwölf übrigen Laster werden laut Informationen aus ägyptischen Sicherheitskreisen am weiter südlich gelegenen Grenzübergang Audscha noch kontrolliert.

Die Lkw hätten Arzneimittel, Säuglingsmilch und Trinkwasser geladen, sagte Chalid Sajid, Leiter des Ägyptischen Roten Halbmonds, der Deutschen Presse-Agentur.

Israel nimmt 110 Verdächtige wegen Hetze und Aufruf zu Terror fest

Die israelische Polizei hat seit Beginn des Gaza-Kriegs 110 Verdächtige wegen Aufrufen zu Gewalt und Terror festgenommen. Gegen 17 Personen seien Anklagen erhoben worden, erklärte die Polizei auf der Plattform X, vormals Twitter. Das zuständige Team kümmere sich seit Kriegsbeginn verstärkt um Verdächtige, die zu Gewalt aufriefen, sich mit der islamistischen Palästinenserorganisation Hamas identifizierten und diese unterstützten. Zusätzlich zu den Festnahmen in Israel hat die Armee in den vergangenen zweieinhalb Wochen bei Anti-Terroreinsätzen Hunderte Verdächtige im Westjordanland festgenommen.

© dpa-infocom, dpa:231025-99-690737/19


Von dpa
north