Vater tot im Auto - Sohn nach Deutschland ausgeliefert | FLZ.de

arrow_back_rounded
Lesefortschritt
Veröffentlicht am 06.09.2024 17:17

Vater tot im Auto - Sohn nach Deutschland ausgeliefert

Das Auto des Vermissten wurde in Süditalien gefunden. (Symbolbild) (Foto: Peter Kneffel/dpa)
Das Auto des Vermissten wurde in Süditalien gefunden. (Symbolbild) (Foto: Peter Kneffel/dpa)
Das Auto des Vermissten wurde in Süditalien gefunden. (Symbolbild) (Foto: Peter Kneffel/dpa)

Nach dem gewaltsamen Tod eines 60-Jährigen aus dem oberbayerischen Raubling ist dessen tatverdächtiger Sohn nach Deutschland ausgeliefert worden. Der 31-Jährige war im August bei Neapel in Süditalien festgenommen worden. Die Leiche seines Vaters war in Süditalien im Kofferraum seines eigenen Wagens entdeckt worden. Vermutet wird, dass der Mann in Bayern getötet und seine Leiche nach Italien gebracht wurde. 

Der Sohn sei inzwischen nach Beurteilung seiner psychischen Verfassung durch einen Gutachter in einer forensischen Einrichtung in Deutschland untergebracht worden, teilten die Staatsanwaltschaft Traunstein und das Polizeipräsidium Oberbayern Süd mit.

Sohn schweigt zu Vorwürfen 

Bislang äußerte sich der 31-Jährige den Angaben zufolge nicht zu den Vorwürfen. Über mögliche Hintergründe oder ein Motiv wurde nichts bekannt. 

Kräfte der eingerichteten Ermittlungsgruppe, die mit den italienischen Behörden zusammenarbeitet, reisten vergangene Woche nach Süditalien - unter anderem, um den 31-Jährigen zu vernehmen, der am 29. August nach Deutschland ausgeliefert wurde. 

Ermittler reisen erneut nach Süditalien

Am Dienstag seien erneut Ermittler nach Süditalien gefahren, um sich mit den dortigen Kollegen auszutauschen, hieß es weiter. Dabei hätten sie unter anderem persönliche Gegenstände des Opfers und des Tatverdächtigen entgegengenommen. Die nach Deutschland überstellten Beweismittel sollten in den nächsten Wochen kriminaltechnisch ausgewertet und untersucht werden. 

Der Leichnam des Vaters sei mittlerweile obduziert worden. Er wies nach früheren Angaben erhebliche Gewalt- und Schnittverletzungen auf. Das Ergebnis der Obduktion wurde nicht mitgeteilt. 

Verdächtige Geräusche in gemeinsamer Wohnung

Eine Angehörige hatte den Vater und seinen Sohn im August als vermisst gemeldet. Die Beamten in Bayern gingen rasch von einem Verbrechen aus: Zeugen hätten über verdächtige Geräusche in der gemeinsamen Wohnung von Vater und Sohn im oberbayerischen Landkreis Rosenheim gesprochen, erläuterten Polizei und Staatsanwaltschaft im August. Auch die dort gesicherten Spuren hätten darauf schließen lassen, dass sich eine Gewalttat zugetragen habe - mit dem Sohn als mutmaßlichem Täter. 

Der 31-Jährige wurde in Pomigliano d'Arco bei Neapel festgenommen und zunächst in einem Gefängnis in Neapel untergebracht. Italienische Medien hatten im August berichtet, der Mann sei 18 Stunden mit dem toten Vater im Kofferraum unterwegs gewesen. Das Auto habe er dann wegen einer Panne abgestellt. 

Die Nachrichtenagentur Ansa schrieb damals, der Mann habe in der Folge versucht, in mindestens drei Wohnungen einzubrechen. Anwohner hätten ihn beobachtet, wie er herumstöberte - womöglich auf der Suche nach den Schlüsseln eines Autos für eine weitere Flucht. Sie alarmierten die Polizei. Der Mann habe sich ohne Widerstand festnehmen lassen. Die deutschen Ermittler hatten diese Darstellungen nicht bestätigt. 

 

 

 

© dpa-infocom, dpa:240906-930-225384/1


Von dpa
north