Wenn sich Fett oder Öl in der Küche entzündet - was tun? | FLZ.de

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Veröffentlicht am 17.12.2024 13:00

Wenn sich Fett oder Öl in der Küche entzündet - was tun?

Man sollte Fett und Öl nie so stark erhitzen, dass es raucht. (Foto: Annette Riedl/dpa/dpa-tmn)
Man sollte Fett und Öl nie so stark erhitzen, dass es raucht. (Foto: Annette Riedl/dpa/dpa-tmn)
Man sollte Fett und Öl nie so stark erhitzen, dass es raucht. (Foto: Annette Riedl/dpa/dpa-tmn)

Wer heißes Öl und Fett in der Küche zum Braten oder Frittieren benutzt, muss wissen: Davon kann eine erhebliche Brandgefahr ausgehen - insbesondere wenn man es über seinen Rauchpunkt hinaus erhitzt. Denn ab einer Temperatur von 180 Grad Celsius beginnt Fett zu rauchen. Und ab 280 Grad Celsius kann es sich entzünden. Darauf macht Dr. Hermann Dinkler, Experte für Brand- und Explosionsschutz beim Tüv-Verband aufmerksam.

Tipp: Man sollte Fett und Öl nie so stark erhitzen, dass es raucht.

Im Fall eines Fettbrandes richtig reagieren

Fettbrände können sich schnell ausbreiten. Um größere Schäden und schwere Verbrennungen zu vermeiden, sollte man gezielt reagieren. Dinkler gibt Sicherheits-Tipps, was Sie machen können, wenn sich Fett entzündet: 

  • Ruhe bewahren!
  • Hitzequelle ausschalten - wenn möglich.
  • Feuerlöschdecke oder passgenauen Deckel verwenden, um die Sauerstoffzufuhr zu unterbrechen. Vorsicht, damit Hände oder Arme dabei nicht verbrannt werden.
  • Niemals mit Wasser löschen - das führt zu einer Fettexplosion.
  • Wenn vorhanden, Feuerlöscher der Brandklasse F verwenden.

Der Deutsche Feuerwehrverband (DFV) rät: Versuchen Sie die Flammen nur dann zu löschen, wenn das ohne Eigengefährdung möglich ist. Gerät das Feuer außer Kontrolle, sollte man demnach möglichst die Tür zum Brandraum schließen und die Wohnung verlassen. Und dann umgehend die Feuerwehr unter 112 alarmieren.

„Viele reagieren bei einem solchen Fettbrand falsch und versuchen, das Feuer mit Wasser zu löschen“, warnt Dinkler. Daher ist es sinnvoll, einen geeigneten Deckel oder eine feuerfeste Decke in der Nähe der Kochstelle bereitzulegen.

So minimieren Sie das Risiko

Damit es gar nicht erst dazu kommt, sollte man den Herd niemals unbeaufsichtigt lassen. Rauchwarnmelder in der Wohnung können laut DFV zudem das Risiko einer unbemerkten Brandausbreitung enorm verringern. 

Auch bei Temperaturen unter 160 Grad Celsius kann es zu einem Fettbrand kommen - etwa wenn kleine Fettspritzer auf der Herdplatte oder in der Gasflamme landen. Daher empfiehlt Dinkler, das Bratgut langsam und vorsichtig in das heiße Fett zu geben. 

Besonders vorsichtig sollte man sein, wenn man gefrorene oder feuchte Zutaten ins heiße Fett gibt. Denn: Das Wasser in den Lebensmitteln kann Dinkler zufolge schlagartig verdampfen - der Wasserdampf zerstäubt das heiße Fett, das dann wie eine Stichflamme aus dem Topf oder der Pfanne schießt. 

Der Trick mit dem Holzlöffel

Eine zu hohe Temperatur sei unnötig und ungesund. Denn dadurch können Dinkler zufolge Nährstoffe zerstört und Schadstoffe freigesetzt werden.

Tipp: Bei 160 bis 180 Grad Celsius ist Fett heiß genug, um Speisen knusprig zu braten. Wer kein Thermometer zur Hand hat, kann Dinkler zufolge zum Überprüfen der Temperatur einen Holzlöffel verwenden. Bilden sich um den Löffelstiel kleine Bläschen, hat das Fett die richtige Temperatur zum Frittieren.

© dpa-infocom, dpa:241217-930-320345/1


Von dpa
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