„Wie ein schlechter Witz“: Viele Kranke, kaum Pause beim BVB | FLZ.de

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Veröffentlicht am 11.01.2025 05:35, aktualisiert am 11.01.2025 12:58

„Wie ein schlechter Witz“: Viele Kranke, kaum Pause beim BVB

Dortmunds Trainer Nuri Sahin bekam vor dem Leverkusen-Spiel Absagen im Stundentakt. (Foto: Bernd Thissen/dpa)
Dortmunds Trainer Nuri Sahin bekam vor dem Leverkusen-Spiel Absagen im Stundentakt. (Foto: Bernd Thissen/dpa)
Dortmunds Trainer Nuri Sahin bekam vor dem Leverkusen-Spiel Absagen im Stundentakt. (Foto: Bernd Thissen/dpa)

Trainer Nuri Sahin fühlte sich an einen schlechten Scherz erinnert, Mittelfeldmann Felix Nmecha an Zeiten der Corona-Pandemie. Borussia Dortmunds Start ins Jahr 2025 hätte unglücklicher kaum sein können. „Es war wie ein schlechter Witz“, sagte Sahin über die völlig verrückte Krankheitswelle und gleich sechs kurzfristige Ausfälle. „Ich hatte das Gefühl, dass ich jede Stunde eine Nachricht bekomme, dass ein Spieler ausfällt.“

Dass fast die komplette Abwehr fehlte, konnte der BVB beim 2:3 gegen Double-Sieger Bayer Leverkusen nicht kompensieren. Die Dortmunder drohen, direkt zu Beginn des Jahres tief in die Krise zu rutschen. Der Druck vor dem Spiel bei Holstein Kiel ist riesig. Der Revierclub muss beim Bundesliga-Aufsteiger unbedingt gewinnen. Die Partie findet allerdings bereits am Dienstag statt (18.30 Uhr/Sky). Zeit zur Erholung bleibt kaum.

Sahin über erkrankte Spieler: „Denen geht's allen so schlecht“ 

Trotzdem hoffen alle beim BVB, dass zumindest der eine oder andere Leistungsträger rechtzeitig fit wird. Sahin dämpfte aber bereits die Erwartungen. „Denen geht's allen so schlecht. Riesenhoffnung habe ich da nicht. Ich würde mich da gerne positiv überraschen lassen.“ Mit Blick auf die Defensivspieler Nico Schlotterbeck, Emre Can und Waldemar Anton ergänzte er: „Schlotti, Emre, Waldi - das sind alles harte Hunde. Die würden alle gerne spielen.“ Die Gesundheit lässt das aktuell aber einfach nicht zu.

Mit Masken, Abstand und räumlicher Trennung versucht der BVB alles, um die Krankheit einzudämmen. „Es war ein bisschen so wie Covid wieder“, sagte Nmecha. Auch der Nationalspieler hofft auf schnelle Fortschritte bei den Kollegen und fordert: „Wir müssen das nächste Spiel gewinnen, um zurückzukommen.“

Schon mit Blick auf die Leverkusen-Niederlage - das erste verlorene Bundesliga-Heimspiel seit April 2024 - wollte Sahin den hohen Krankenstand nicht als Ausrede für die drei frühen Gegentore gelten lassen. Gegen Kiel würde die Personalsituation dann erst recht nicht als Alibi zählen. Selbst mit den derzeit fitten Spielern muss die Klasse des BVB reichen, um beim Abstiegskandidaten zu gewinnen.

Verstärkungen durch Transfers?

Dafür brauchen die Dortmunder aber auch vorn eine Steigerung. Obwohl das offensive Mittelfeld und der Sturm von Ausfällen quasi verschont blieb, mangelte es dem BVB an Kreativität und Durchschlagskraft. Klare Chancen erspielten sich die Dortmunder kaum.

Die Borussia hatte zwar viel Ballbesitz und zeigte hohe Einsatzbereitschaft. Torwart Gregor Kobel stellte jedoch auch fest: „Am Ende können wir uns davon nichts kaufen. Wir stehen mit null Punkten da.“ Das Minimalziel Champions-League-Qualifikation ist schon jetzt akut gefährdet.

Gut möglich, dass der BVB in den kommenden Wochen auf dem Transfermarkt personell nachlegt. Wie viel Geld für Neuverpflichtungen zur Verfügung steht, hängt aber auch davon ab, wie es mit dem wechselwilligen Donyell Malen weitergeht. Der Niederländer, der gegen Leverkusen eingewechselt wurde, soll sich mit Aston Villa einig sein. Nimmt Dortmund für den 25-Jährigen eine ordentliche Ablösesumme ein, würde das den Spielraum massiv erhöhen.

© dpa-infocom, dpa:250111-930-341050/2


Von dpa
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