Das Wolfsrudel, das sich vergangenes Jahr in der Döberitzer Heide westlich von Berlin niedergelassen hat, ist offenbar größer als zunächst angenommen.
„Insgesamt gehen wir derzeit von acht Wölfen auf dem Gelände aus“, sagte Nora Künkler, Sprecherin der Heinz Sielmannn Stiftung auf dpa-Anfrage. Es gebe über die Zahl aber keine absolute Gewissheit, da die Annahme auf Sichtungen via Wildkamera beruhe. Zunächst war Anfang Oktober 2021 von zwei Elterntieren und vier Welpen auf dem Areal die Rede gewesen.
Das Wolfsrudel ist nach Angaben Künklers in den vergangenen Monaten durch Verkehrsunfälle dezimiert worden. Zwei Jungwölfe seien auf Straßen überfahren worden. „Bei einem dritten Tier gehen wir vom gleichen Schicksal aus, aber in dem Fall ist es noch nicht nachgewiesen.“
Woher das Wolfsrudel ursprünglich stammt, ist nach wie vor unklar. Vorkommnisse wie Begegnungen zwischen Menschen und den Wölfen der Döberitzer Heide oder Konflikte seien bisher nicht bekannt geworden, sagte Künkler.
Die Döberitzer Heide ist ein früherer Truppenübungsplatz, nicht weit von der Berliner Stadtgrenze und rund 30 Kilometer vom Alexanderplatz in Berlin-Mitte entfernt. Die Heinz Sielmann Stiftung hat das Gelände vor knapp 20 Jahren erworben und verfolgt das Ziel, Rückzugsräume für die Tier- und Pflanzenwelt zu erhalten.
Nach Stiftungsangaben leben dort fast 1000 geschützte Tierarten. Es gibt unter anderem Wisente und Przewalski-Pferde. Wölfe zählen laut der Dokumentations- und Beratungsstelle des Bundes zum Thema Wolf (DBBW) auf europäischer Ebene zu den streng geschützten Arten.
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