Bei massiven Auseinandersetzungen zwischen Fans von Eintracht Frankfurt und der Polizei vor dem Bundesligaspiel der Hessen gegen den VfB Stuttgart hat es zahlreiche Verletzte und Festnahmen gegeben.
Nach Angaben der Frankfurter Polizei, die unter anderem Pfefferspray und Schlagstöcke einsetzte, sei „infolge der Ausschreitungen durch die Gewalttäter eine mittlere zweistellige Anzahl an Beamtinnen und Beamten verletzt“ worden. Vier Einsatzkräfte mussten im Krankenhaus behandelt werden. „Darüber hinaus erlitt eine noch unbekannte Anzahl an Ordnern, Rettungskräften und Stadionbesuchern ebenfalls Verletzungen“, teilte die Polizei weiter mit.
Über den Anlass der Krawalle gebe es laut Eintracht-Vorstand Philipp Reschke „verschiedene Informationen und unterschiedliche Meinungen“. Nach Angaben der Polizei hätten Frankfurter Anhänger eine Dreiviertelstunde vor dem Anpfiff der Partie bei einer Zugangskontrolle zum Fanblock einige Ordner und Rettungskräfte angegriffen.
Die vom Ordnungsdienst zu Hilfe gerufenen Polizisten seien bei ihrem Eintreffen vor Ort von den Eintracht-Fans massiv attackiert worden. „Unter anderem kam es zu einer Vielzahl von gezielten Würfen mit Flaschen, Pyrotechnik und schweren Eisengittern“, hieß es im Polizeibericht.
Noch während der Angriffe nahm die Polizei mehrere Tatverdächtige fest. Zudem wurde eine Sonderkommission eingerichtet, um die Geschehnisse „umfassend und zeitnah aufzuklären“. Es werde unter anderem „wegen schweren Landfriedensbruchs und tätlichem Angriff auf Vollstreckungsbeamte“ ermittelt.
Auch die Eintracht wird den Vorfall aufarbeiten. „Wir werden in den kommenden Tagen jeden Stein umdrehen und jedes Mosaiksteinchen zusammenfügen, um ein genaues Bild davon zu haben, wie es zu diesen Szenen kommen konnte“, kündigte Reschke an.
Aus Protest gegen den ihrer Meinung nach unverhältnismäßigen Polizeieinsatz blieben hunderte Ultra-Fans der Eintracht dem Beginn der Partie fern. Erst Mitte der ersten Halbzeit füllte sich der Frankfurter Fanblock, wo die Ultras stehen, wieder. „Unsere Fans sind natürlich extrem wichtig und ein Faktor für uns. Das war heute anders“, sagte Frankfurts Sportvorstand Markus Krösche.
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