Einen Feigenbaumableger für den heimischen Balkon oder Garten aus dem Urlaub im Mittelmeerraum mitnehmen? Das klingt zwar nach einer netten Erinnerung, die bleibt, ist aber nicht unbedingt eine gute Idee.
Denn: „Die in den südlichen Ländern gängigen Feigenbäume benötigen zur Fruchtbildung die Hilfe der Feigengallwespe“, erklärt Regina Fischer vom Industrieverband Agrar (IVA). Diese komme in unseren Gefilden aber nicht vor, was der Expertin zufolge dazu führt, dass die importierten Pflanzen niemals Früchte tragen könnten.
Wer also auch geschmacklich etwas vom Feigenbaum daheim haben möchte, sollte eher im Gartencenter oder der Gärtnerei vor Ort nach einem passenden Exemplar Ausschau halten. Hier gibt es in der Regel Sorten, die auch ohne Bestäubung Früchte ansetzen, die sogenannten Haus- oder Herbstfeigen.
Übrigens: Feigenbäume brauchen einen sonnigen und windgeschützten Platz – und wachsen laut IVA besonders gut auf nährstoffreichen, tiefgründigen und durchlässigen Böden. Staunässe vertragen sie nicht gut. Deshalb sollte ihr Pflanzkübel unbedingt Löcher im Boden haben und beim Eintopfen erst eine Schicht aus Blähton eingefüllt werden. Das Pflanzsubstrat hat am besten eine feinkrümelige, lockere Struktur.
Wer die Feige im Garten auspflanzen will und einen lehmigen und undurchlässigen Boden hat, kann mit einer Drainageschicht aus Kies nachhelfen oder gegen Staunässe die Erde mit Sand durchsetzen.
Jüngere Pflanzen sollte man dem IVA zufolge aber in den ersten drei bis vier Jahren ohnehin grundsätzlich im Kübel lassen - und sie bei einsetzender Kälte an einen geschützten Standort bringen und mit Isoliermaterial fit für den Winter machen. Ältere Bäume von Sorten, die wenig kälteempfindlich sind, können später ganzjährig ins Freiland.
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