Altmühl gestiegen: So ist die Hochwasser-Lage in Westmittelfranken | FLZ.de

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Veröffentlicht am 29.05.2024 13:22, aktualisiert am 04.06.2024 09:28

Altmühl gestiegen: So ist die Hochwasser-Lage in Westmittelfranken

Hochwasser bei Thann: Die Altmühl hat die Meldestufe 2 deutlich überschritten. Straßen sind überflutet. (Foto: Tizian Gerbing)
Hochwasser bei Thann: Die Altmühl hat die Meldestufe 2 deutlich überschritten. Straßen sind überflutet. (Foto: Tizian Gerbing)
Hochwasser bei Thann: Die Altmühl hat die Meldestufe 2 deutlich überschritten. Straßen sind überflutet. (Foto: Tizian Gerbing)

Die Wetterlage in Deutschland hat sich nach Tagen des Dauerregens beruhigt. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) hat sämtliche Wetterwarnungen aufgehoben, damit ist auch in Stadt und Landkreis Ansbach sowie im Landkreis Neustadt/Aisch-Bad Windsheim bis auf Weiteres mit keinen Unwettern mehr zu rechnen.

Kritisch wurde es am Montag noch einmal entlang der Wörnitz. Sie stieg von 1,50 Meter am Samstag auf 3,30 Meter am Montagmorgen. Dann verharrte der Wasserstand exakt auf diesem Niveau, wie der Hochwassernachrichtendienst für den Pegel Gerolfingen meldet. Die Feuerwehr musste am Montag Autos aus dem Wasser ziehen. Inzwischen sinkt der Pegel wieder.

Die Lage in anderen Teilen Bayerns bleibt derweil weiter angespannt. Aus Westmittelfranken brachen zahlreiche Rettungsorganisationen auf, um in den Katastrophengebieten zu helfen. Kritische Situationen erlebten dabei vor allem Kräfte des Neustädter THW, die in Pfaffenhofen vor einem Dammbruch flüchten mussten.

Bis zu 70 Liter pro Quadratmeter innerhalb weniger Stunden

Der DWD hatte von Freitag bis Montag schwere Unwetter vorhergesagt. Bis zu 150 Liter pro Quadratmeter wurden für möglich gehalten. Insgesamt wurde dann zumindest in Westmittelfranken aber weniger Regen erwartet - statt von „ergiebigem Dauerregen” war in der Wetterwarnung nur noch von „Dauerregen” die Rede. Aber am Samstagabend wendete sich im Neustädter Landkreis das Blatt. In der unübersichtlichen Regenlage kam es auch zum Verdacht, eine Person sei in die Aisch gefallen. Finden konnten die Retter trotz langer Suche aber niemanden.

Pegel im Landkreis Ansbach und Neustadt/Aisch-Bad Windsheim

Am Samstag um 13.30 Uhr erreichte mit Oberheßbach an der Fränkischen Rezat die erste Messstelle in Westmittelfranken die Meldestufe 2 von 4. Später folgten Mitteldachstetten (Rezat), Binzwangen und Thann an der Altmühl, Reichenbach an der Wörnitz, Rödenweiler an der Sulzach, Bockenfeld an der Tauber, Scheinfeld an der Scheine und Laubendorf an der Zenn.

In Binzwangen (Altmühl) und Rödenweiler (Sulzach) wurden in der Nacht auf Sonntag sogar ganz kurz die Meldestufe 3 überschritten. Inzwischen fallen die Pegel dort aber wieder, an den meisten Messstellen sogar deutlich.

An der Altmühl verzeichnet der Messpunkt Thann auch am Dienstag weiterhin steigende Pegel. Mit knapp drei Metern liegt dieser noch deutlich unter der Meldestufe 3. Erste Häuser sind allerdings inzwischen vom Wasser erreicht. Insgesamt gibt es vier Meldestufen, so das Wasserwirtschaftsamt auf der Homepage des Hochwassernachrichtendienst Bayern. Dort sind auch die Pegelstände in der Region im 15-Minuten-Takt zu finden.

Kirchweih in Neustadt/Aisch findet statt

Die starken Regenfälle hatten auch Auswirkungen auf die am Samstag gestartete Neustädter Kirchweih. Am Freitagmittag hatte die Stadt entschieden, den Festumzug am Samstag abzusagen. Der Bieranstich fand jedoch statt.

Auch das Altstadtfest in Ansbach und das Altstadtfest in Feuchtwangen erlebten am Wochenende nasse Stunden. Trotzdem feierten viele fröhlich.

Bahnstrecke Kitzingen-Würzburg noch länger blockiert

Mit längeren Einschränkungen müssen derweil Reisende rechnen, die mit dem Zug unterwegs sind. An vielen Strecken in Bayern sind Hochwasserschäden zu verzeichnen. In der Region ist vor allem die Verbindung Nürnberg-Würzburg beeinträchtigt. Hier verursachte ein Erdrutsch bei Dettelbach eine blockierte Strecke. Zwischen Kitzingen und Würzburg kann bis voraussichtlich Freitag kein Zugverkehr stattfinden.


Von Andrea Walke, Johannes Hirschlach und Manfred Blendinger
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