Anleger an US-Börsen ziehen Reißleine vor Tech-Zahlen | FLZ.de

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Veröffentlicht am 26.04.2022 23:16

Anleger an US-Börsen ziehen Reißleine vor Tech-Zahlen

Besonders Tech-Werte machen die US-Anleger nervös: Gestern rutschten die Märkte deutlich ins Minus. (Foto: Bryan Smith/ZUMA Press Wire/dpa)
Besonders Tech-Werte machen die US-Anleger nervös: Gestern rutschten die Märkte deutlich ins Minus. (Foto: Bryan Smith/ZUMA Press Wire/dpa)
Besonders Tech-Werte machen die US-Anleger nervös: Gestern rutschten die Märkte deutlich ins Minus. (Foto: Bryan Smith/ZUMA Press Wire/dpa)

Angeführt von sehr schwachen Technologiewerten sind die US-Aktienmärkte am Dienstag deutlich ins Minus abgerutscht.

Begründet wurde der erneute Ausverkauf unter anderem mit der Nervosität der Anleger vor den nach Börsenschluss zur Veröffentlichung anstehenden Quartalszahlen einiger der weltgrößten Technologiekonzerne. Belastet hätten zudem anhaltende Inflationsängste, die rigide Covid-19-Politik in China und der andauernde Krieg in der Ukraine.

Der Leitindex Dow Jones Industrial beschleunigte seine Talfahrt kurz vor Handelsschluss noch einmal und schloss mit einem Minus von 2,38 Prozent bei 33.240,18 Punkten. Das war der tiefste Stand seit Mitte März. Der marktbreite S&P 500 verlor 2,81 Prozent auf 4175,20 Zähler. Der technologielastige Nasdaq 100 sackte auf den niedrigsten Stand seit Mai 2021 ab und büßte letztlich 3,87 Prozent auf 13.009,71 Punkte ein.

Auf die Bekanntgabe neuer US-Wirtschaftsdaten reagierten die Indizes nur wenig. In den USA kletterten die Aufträge für langlebige Güter im März weniger als erwartet. Die Stimmung der US-Verbraucher trübte sich im April stärker als befürchtet ein. Die Verkäufe neuer Häuser fielen deutlich stärker als prognostiziert und die Häuserpreise stiegen im Rekordtempo.

Nach Handelsschluss präsentierten Microsoft und die Google-Muttergesellschaft Alphabet ihre Quartalszahlen, die an der Börse offenbar schlecht ankamen. Die Microsoft-Papiere fielen nachbörslich um 2,6 Prozent und die Alphabet-Aktien sanken um 3,0 Prozent. In den kommenden Tagen folgen mit Apple, Amazon und dem Facebook-Konzern Meta weitere Tech-Giganten.

Der US-Paketdienst UPS startete mit überraschend starken Zuwächsen ins Jahr und will seine Aktienrückkäufe verdoppeln. Allerdings kündigte das Management in der Telefonkonferenz an, dass die Paketvolumina in den USA im ersten Halbjahr zum Vorjahreszeitraum zurückgehen werden. Die vorbörslich noch deutlich festeren UPS-Aktien fielen um 3,5 Prozent.

Bei General Electric wurden die Resultate des ersten Quartals in ersten Kommentaren als erfreulich bewertet, der Ausblick jedoch als enttäuschend. Der Kurs sackte um 10,3 Prozent ab. Die Lieferketten-Probleme und anziehende Rohstoffpreise seien dafür verantwortlich, dass sich der Konzern eher am unteren Ende seiner bisherigen Jahresziele orientiere, hieß es.

Nach einem schwachen ersten Quartal zeigte sich ähnliches auch bei den Titeln des Mischkonzerns 3M, die um 3,0 Prozent fielen. Das Unternehmen ist zu Jahresanfang vom starken US-Dollar und höheren Kosten gebremst worden. Auch hier galt der Ausblick als Belastung. Die Titel des Brausekonzerns Pepsico sanken nach Zahlen um 0,3 Prozent.

Die Twitter-Aktien fielen um 3,9 Prozent und blieben mit 49,68 Dollar klar unterhalb der Offerte von Elon Musk, der 54,20 Dollar je Aktie bietet. Der Verwaltungsrat des Kurznachrichtendienstes hat dem Geschäft nach anfänglichem Widerstand mittlerweile zugestimmt. Jetzt müssen noch genug Aktionäre ihre Anteile an den Tesla-Gründer verkaufen. Die Aktie des Elektroautobauers verlor als Schlusslicht im Nasdaq 100 mehr als zwölf Prozent.

Der Euro baute im US-Handel seine Verluste aus dem europäischen Geschäft etwas aus und erreichte bei 1,0637 US-Dollar den tiefsten Stand seit gut zwei Jahren. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs auf 1,0674 (Montag: 1,0746) Dollar festgesetzt. Der Dollar hatte damit 0,9368 (0,9306) Euro gekostet.

US-Staatsanleihen legten zu. Der Terminkontrakt für zehnjährige Treasuries (T-Note-Future) stieg zuletzt um 0,63 Prozent auf 120,36 Punkte. Die Rendite für zehnjährige Staatspapiere fiel im Gegenzug auf 2,74 Prozent.

© dpa-infocom, dpa:220426-99-55997/3

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