Manchmal geht es nicht anders: Die Zimmerpflanzen leiden hartnäckig unter Schädlingen oder einer Krankheit und brauchen Pflanzenschutzmittel. Also quasi Medizin.
Der Industrieverband Agrar (IVA), der unter anderem Hersteller solcher Mittel vertritt, gibt Tipps zur Anwendung:
Nutzt man ein Mittel zum Sprühen, muss man wissen: Sprühnebel aus der Dose ist so kalt, dass er Kälteschäden hervorrufen kann. Daher rät der IVA, einen Mindestabstand von 30 bis 50 Zentimetern zur Pflanze einzuhalten. Bei Pumpsprays ist das nicht nötig.
Bei beiden Varianten sollte man die Pflanzen so lange einsprühen, bis ein dünner, gerade noch sichtbarer Flüssigkeitsfilm auf den Pflanzen entstanden ist. Und das auch an den Blattunterseiten.
Man sollte sich an die Dosierungsempfehlung der Hersteller halten. Und vor allem im Winter auch nur die gegebenenfalls angegebene Mindestmenge des Mittels nutzen, so der IVA. Denn in dieser Jahreszeit leiden die Pflanzen unter Lichtmangel, was sie empfindlicher macht. Gleiches gilt für sensible Stadien der Pflanzenentwicklung wie die Blüte und den frischen Austrieb.
Man bringt die Pflanzen für die Behandlung am besten an die frische Luft. Ist das nicht möglich, etwa bei sehr großem Zimmergrün, sollte man die Sprays nur anwenden, wenn weder Kinder noch Haustiere in der Nähe sind. Auch sollten keine Lebensmittel im Raum sein. Danach erst mal gründlich, aber ohne Zugluft lüften.
Ist es zu kühl bei der Anwendung, trocknet der aufgesprühte Belag nur langsam an und bleibt länger auf den Pflanzen. Das kann zu Schäden führen. Aber auch zu warm sollte es nicht sein. Denn dann können Bestandteile des Präparats verdampfen und die Pflanzen dadurch schädigen, beschreibt der IVA.
Daher sollten übrigens die Pflanzen direkt nach der Anwendung auch nicht an einem Platz mit direkter Sonneneinstrahlung stehen. Auch dann könnten Bestandteile des Pflanzenschutzmittels verdampfen. Und Tröpfchen auf den Blättern könnten in der Sonne wie Brenngläser wirken und Schäden verursachen.
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