Auf einer Streuobstwiese nahe des Gewerbeareals an der Ellwanger Straße in Dinkelsbühl gingen fast alle Bäume ein. Die Dinkelsbühler Polizei spricht von einem Einsatz von Glyphosat.
Vermutlich mit dem Pflanzenschutzmittel Glyphosat haben Unbekannte einer Streuobstwiese nordwestlich von Dinkelsbühl zugesetzt. Wie die Dinkelsbühler Polizei meldet, sind dort über 40 Bäume eingegangen - trotz ausreichender Bewässerung. „Es gibt Hinweise, die möglicherweise auf die Anwendung des Pflanzenschutzmittels Glyphosat deuten”, erklärte die Inspektion.
Im November 2021 legte die Dinkelsbühler Ortsgruppe des Bund Naturschutz in Zusammenarbeit mit dem Landschaftspflegeverband Mittelfranken die Streuobstwiese an. Sie befindet sich an der Kreisstraße 45, vom „Ellwanger Kreisel” kommend in Richtung Seidelsdorf.
Gepflanzt wurden damals rund 50 Bäumchen, die seither vom BN gepflegt und gegossen wurden. Jetzt ist ein Großteil abgestorben. Neben dem ideellen Schaden spricht der BN von einem Sachschaden in Höhe von rund 2000 Euro. Es gibt offenbar Hinweise, die auf den Einsatz von Glyphosat hindeuten.
Dabei handelt es sich um einen Pflanzenschutzmittelwirkstoff, der zur Bekämpfung von Unkraut und so genannten Ungräsern verwendet wird. Der Wirkstoff war auf EU-Ebene bis Dezember 2022 genehmigt und ist laut Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft in Deutschland bis Dezember 2023 in Pflanzenschutzmitteln zugelassen.
Eine Anwendung von Glyphosat im Haus- und Kleingartenbereich und auf Flächen, die von der Allgemeinheit genutzt werden, ist seit Inkrafttreten der Fünften Verordnung zur Änderung der Pflanzenschutz-Anwendungsverordnung am 8. September 2021 allerdings verboten.
Der Wirkstoff wird durch alle grünen Pflanzenteile wie Blätter und Stängel aufgenommen und verteilt sich in der ganzen Pflanze und führt zu einem vollständigen Verwelken und Absterben. Der Wirkstoff ist nicht selektiv, das heißt er wirkt nicht nur im Unkraut, sondern auch in jeder getroffenen Kulturpflanze. Glyphosat kann daher nicht während des Wachstums von Kulturpflanzen angewendet werden, da es auch diese schädigen oder abtöten würde.
Die Ermittler der Dinkelsbühler Polizei, denen der Vorfall jetzt vom Bund Naturschutz gemeldet wurde, suchen Zeugen, die auf dem Areal Beobachtungen gemacht haben, die im Zusammenhang mit dem Absterben der Obstbäume stehen. Hinweise nehmen sie unter der Telefonnummer 09851/57190 entgegen.