Nicht nur Menschen trauern um einen verstorbenen Hund, sondern auch die Artgenossen, die mit ihm zusammengelebt haben. Zu diesem Ergebnis ist eine Studie gekommen, die von Verhaltensbiologin Stefanie Riemer von „HundeUni - Wissenschaft trifft Praxis“ (Wien) begleitet wurde.
So reduzierten die Hunde nach dem Tod ihres Artgenossen die Futteraufnahme, spielten weniger oder zeigten sich im Alltag ängstlicher. Dieses Verhalten zeige sich umso ausgeprägter, wenn die Hunde verwandt oder befreundet waren, so Riemer.
Zwar könne man nicht sagen, ob Hunde das Konzept des Todes verstehen und dass der Artgenosse niemals wiederkomme, „aber wir wissen, dass sie ihn vermissen - das ist ganz eindeutig“. Die Trauer habe bei den Hunden mehrere Wochen angehalten, mitunter sogar mehr als sechs Monate.
Dabei scheint es offenbar keine Rolle zu spielen, ob es noch eine Begegnung mit dem toten Artgenossen gab. „In bisherigen Studien hatte es keine messbare Auswirkung auf das Trauerverhalten von Hunden, ob sie ihren toten Hundepartner sehen konnten oder nicht“, sagt Riemer. Im Zweifelsfall würde sie jedoch immer dazu raten.
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