Bad Windsheim: Radfahrer drängen auf Volksbegehren | FLZ.de

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Veröffentlicht am 17.11.2022 09:18

Bad Windsheim: Radfahrer drängen auf Volksbegehren

Hans Löffler (Mitte) übergibt die in Bad Windsheim gesammelten Unterschriften an Jürgen Heckel. Zur Unterstützung hat er seine Tochter Anna Donath und Enkel Oskar und Frederik Donath (von rechts) mitgebracht. (Foto: Anna Franck)
Hans Löffler (Mitte) übergibt die in Bad Windsheim gesammelten Unterschriften an Jürgen Heckel. Zur Unterstützung hat er seine Tochter Anna Donath und Enkel Oskar und Frederik Donath (von rechts) mitgebracht. (Foto: Anna Franck)
Hans Löffler (Mitte) übergibt die in Bad Windsheim gesammelten Unterschriften an Jürgen Heckel. Zur Unterstützung hat er seine Tochter Anna Donath und Enkel Oskar und Frederik Donath (von rechts) mitgebracht. (Foto: Anna Franck)

Ein Volksbegehren für besseren Radverkehr in Bayern: Das wollen die Vertreter des Radentscheids Bayern. Um die Zulassung des Begehrens zu beantragen, waren 25 000 Unterschriften von Bürgern in ganz Bayern nötig. Seit gestern ist klar: Fast vier Mal so viele haben unterzeichnet – darunter auch etliche Bürger aus dem Landkreis Neustadt/Aisch-Bad Windsheim.

Ein „überwältigendes Ergebnis“, mit dem er anfangs nicht gerechnet hätte, ist das, findet Paulus Guter vom Lenkungskreis des Radentscheids. Dabei sei man bislang eigentlich noch mit „angezogener Handbremse“ gefahren.

Zu den Zielen des Bündnisses gehören unter anderem die Erhöhung des Radverkehranteils bis 2030 auf 25 Prozent, die bessere Planung von Radwegen oder auch der Abbau von Staus in der Sanierung von Rad- und Fußverkehrsinfrastruktur. Mit einem Radgesetz soll die bayerische Staatsregierung verpflichtet werden, umweltfreundliche Mobilität zu ermöglichen, so lautet das Ziel.

Verwaltungen müssen Unterschriften zum Radentscheid prüfen

Gesammelt hat das Radentscheid-Team im ganzen Freistaat von Juni bis Oktober. In rund 100 Städten, Gemeinden und Verwaltungsgemeinschaften wurden die Unterschriftenlisten am gestrigen Mittwoch bei den jeweiligen Verwaltungen zur Prüfung auf Wahlberechtigung der Unterstützer eingereicht, heißt es in einer Pressemitteilung.

So auch in Bad Windsheim, wo 284 Menschen unterschrieben haben. Hans Löffler, Radentscheid-Koordinator im Landkreis und Vorstandsmitglied des Verkehrsclubs Deutschland (VCD) in Bayern, übergab die Listen an Bürgermeister Jürgen Heckel. Auch anderswo im Kreis wurden eifrig Unterschriften gesammelt, laut Löffler beispielsweise in Burgbernheim, Obernzenn, Uffenheim oder Scheinfeld. Diese seien dort aber ohne offizielle Übergabe an die Stellen geschickt worden.

Bad Windsheims Bürgermeister unterschrieb auch

„Der Radentscheid ist etwas Gutes“, sagte Heckel, der auch selbst unterschrieben habe, obwohl er viel zu wenig das Rad nutze. Es sei wichtig, dass sich Bürger engagieren und sich Themen widmen, die noch mehr Aufmerksamkeit benötigen, meinte der Stadtchef und zollte Löffler Respekt. In Bad Windsheim wolle man das Radwegenetz stetig weiter ausbauen – Schritt für Schritt. Auf der Agenda stehe beispielsweise der Radweg nach Wiebelsheim. Auch für die Stadt und im Kurpark müssten Lösungen gefunden werden.

„Meine Ansprüche sind hoch, aber nicht unrealistisch“, sagte Hans Löffler, der vor etwa 35 Jahren zum VCD Bayern kam. Ihm sei es stets wichtig gewesen, andere Verkehrsmittel als das Auto zu unterstützen. Sein Dank galt vor allem den Helfern, die beispielsweise beim Herbstfest fleißig Unterschriften gesammelt hatten.

Löffler zum Volksbegehren: „Geht erst richtig los“

Und der nächste Schritt? „Jetzt geht es eigentlich erst richtig los“, sagte Löffler. Im Anschluss an die Prüfung durch die Kommunen gehen die Listen an das bayerische Innenministerium, das wohl Anfang 2023 über die Zulassung entscheiden wird. Im Laufe des Sommers müssten dann innerhalb von 14 Tagen über eine Million Wahlberechtigte in ihrem Rathaus nochmals unterschreiben.

Zurücklehnen können sich die Initiatoren nun aber nicht, sind sich Löffler und Guter einig. In der nächsten Zeit müsse an Struktur und Bekanntheit gefeilt, Gespräche sowie bestimmt auch Diskussionen geführt werden. Schließlich sei im nächsten Schritt das Zehnfache an Beteiligung nötig, so Guter vom Lenkungskreis.

Wer sich beim Radentscheid einbringen will, darf sich bei Hans Löffler melden. E-Mail: hans.loeffler@elkb.de; Telefon: 09841/6 52 81 65.


Anna Franck
Anna Franck
Redakteurin in Bad Windsheim
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