Zwei Drittel der bayerischen Metall- und Elektrounternehmen, die mit chinesischen Unternehmen konkurrieren, berichten von einer Verschlechterung der Wettbewerbsposition in den letzten zwei Jahren. Hauptursache seien die steigenden Produktionskosten in Deutschland, sagt Verbandschef Bertram Brossardt: „Damit wird es immer schwieriger, die eigenen Produkte auf den Weltmärkten abzusetzen, die internationale Konkurrenz ist schlicht billiger.“
Die Energie-, Rohstoff- und Arbeitskosten im Inland seien zu hoch. Verschärft werde das Problem durch die Hilfen der Volksrepublik für die eigene Wirtschaft: „Zwei Drittel der Unternehmen berichten von massiven Subventionen für chinesische Wettbewerber“, sagt Brossardt. 27 Prozent der bayerischen Unternehmen beklagen zudem eine Verschlechterung der technologischen Wettbewerbsfähigkeit und 12,5 Prozent die „Diskriminierung vor Ort“ in China.
Faire Wettbewerbsbedingungen müsse die EU gegenüber China auch einfordern, mahnt der Hauptgeschäftsführer der Vereinigung der bayerischen Wirtschaft (vbw). China sei ein wichtiger Wirtschaftspartner, „doch es muss eine Partnerschaft auf Augenhöhe sein“.
China war 2023 mit einem Handelsvolumen von über 53 Milliarden Euro Bayerns größter Handelspartner und der zweitwichtigste Auslandsstandort für bayerische Investitionen. Gut 400 bayerische Unternehmen beschäftigen dort 130.000 Mitarbeiter und sichern 1,4 Millionen Arbeitsplätze in anderen Unternehmen in China. Die Wertschöpfung in China beläuft sich mit Vorleistungen und indirekten Effekten auf 44 Milliarden Euro. Umgekehrt sichern die 151 chinesischen Unternehmen in Bayern nur 47.000 Arbeitsplätze und sorgen für eine Wertschöpfung von lediglich 5,8 Milliarden Euro - oder knapp ein Prozent der gesamten bayerischen Wertschöpfung, wie Brossardt betont.
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