In einer Beziehung kann es schwierig sein, zu sich selbst zu stehen. Etwa wenn es Anteile gibt, die man nicht integriert hat oder die man nicht mag, oder darauf trainiert ist, es allen recht zu machen. Sich das schönzureden, ist allerdings keine gute Idee. „Innerlich brodelt es weiter, das wird früher oder später rauskommen“, sagt Louisa Scheling, Doktorandin der Persönlichkeitspsychologie an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz.
Denn: Sich anzupassen fordert enorm Energie, es entstehen Kommunikationsdynamiken, die oft mit Vorwürfen, Anklagen und Missverständnissen enden, so Valeska Riedel, Familientherapeutin aus Nürnberg. „Irgendwann kommt der kommunikative Müllberg auf den Tisch und Vorwürfe sind Gift für die Entwicklung eines Paares.“
Kommunikation gelingt Riedel zufolge umso besser, je mehr man mit sich verbunden ist und auch die eigenen Schwächen kennt - etwa, dass man dazu neigt, sich anzupassen. Das eröffnet die Chance, sich als Paar miteinander zu entwickeln.
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