Am Sonntag, 28. April, können sich Interessierte über alle möglichen Formen der Nutzung erneuerbarer Energien informieren. 17 Betreiber ganz unterschiedlicher Anlagen zeigen, wie die moderne Technik bei ihnen funktioniert.
Es geht um den Austausch „von Endnutzer zu Endnutzer“, wie es Grünen-Landtagsabgeordneter Martin Stümpfig formuliert. Er ist Schirmherr des Tages der Erneuerbaren Energien und hat ihn 2005 aus der Taufe gehoben, als er noch bei der Stadt Ansbach als Klimabeauftragter angestellt war. Inzwischen liegt die Organisation beim Bund Naturschutz (BN), der sich dafür aber auch gerne Mitstreiter ins Boot holt. In diesem Jahr ist es die Stadt Leutershausen.
In Leutershausen ist der diesjährige Schwerpunkt der Anlaufstellen, die man sich erläutern lassen kann. Gerhard Bauer, einer der Organisatoren vom BN-Arbeitskreis Energie und Klima, zeigt sein Wohnhaus im Weißdornweg mit allen ökologischen Finessen bis hin zum Anschluss ans Nahwärmenetz. 56 Wohneinheiten sollen schon bald über das Hackschnitzelwerk von Riess Nahwärmeerzeugung beheizt werden. Darüber kann man sich Am Lindenhain informieren.
In der Stella-Randolph-Straße zeigt die Familie Loos ihr Niedrigenergiehaus mit Wärmepumpe, PV-Anlage und Smart-Home-Steuerung. In Leutershausens Ortsteil Sachsen wird die Biogasanlage der Firma Sachsen-Altmühlgrund gezeigt, die zehn Haushalte mit Wärme versorgt. Und in der Maystraße in Leutershausen wird Familie Schöller erklären, wie gut Nahwärme funktioniert. Das Haus ist seit über zehn Jahren an ein Wärmenetz angeschlossen.
Hinzu kommen in Ansbach ein Holzhaus mit Nord-Pultdach am Weinbergplateau und die Firma Elektro Lintermann in Elpersdorf zeigt, was in Sachen erneuerbare Energie möglich ist. In Merkendorf zeigt Solarpionier Willi Krauss ein neues Solarhausprojekt mit PV-Modulen in der Gebäudefassade.
In Bechhofen demonstriert Hans Schmidt, wie selbst im nicht wärmegedämmten Haus eine Sole-Wasser-Wärmepumpe funktioniert. Im Heilsbronner Ortsteil Weißenbronn erklärt Günther Brendle-Behnisch die Funktionsweise seiner Erdwärmepumpe. Windsbach, Dinkelsbühl, Petersaurach, Rothenburg – überall gibt es spannende Beispiele mit ganz unterschiedlichen Ansätzen zu entdecken. „Da kann sich jeder das herausgreifen, was ihn am meisten interessiert“, sagt Gerhard Bauer.
Mit dem Tag der erneuerbaren Energien will der Bund Naturschutz „Überzeugungsarbeit“ leisten, wie es Hans Schmidt, einer der Organisatoren erklärt. Die Unsicherheit aufgrund fehlender Information sei bei vielen Menschen sehr groß. Am besten funktioniere die Wissensvermittlung am praktischen Beispiel. „Das ist keine Verkaufsshow“, betont auch Willi Krauss. „Man kann Energie sparen und es funktioniert trotzdem alles“, ergänzt Gerhard Bauer. „Gleichzeitig tut man etwas für die regionale Wertschöpfung.“
Beim Tag der erneuerbaren Energien in Stadt und Landkreis Ansbach geht es nicht darum, besonders außergewöhnliche Objekte vorzustellen. Vielmehr geht es um Lösungen, die individuell auf die Gegebenheiten zugeschnitten sind. Das soll zeigen, dass der Ressourcenverbrauch auch dann reduziert werden kann, wenn die Voraussetzungen nicht optimal sind. Die Organisatoren wollen zudem auf technische Fortschritte hinweisen. So wurde die Montage von Photovoltaikmodulen auf Dächern durch neues Befestigungsmaterial deutlich vereinfacht und beschleunigt. Das senkt die Kosten, weil es viel schneller geht.
Auch wird die Genehmigung der Balkonkraftwerke noch weiter vereinfacht. Wenn der Vermieter nicht mitzieht, muss eine solche Anlage nicht zwingend fest montiert werden, macht Schmidt deutlich. „Man kann das Modul auch einfach auf einen Tisch montieren. Wenn man ihn nicht benutzt, stellt man ihn ein bisschen schräg, um die Ausbeute zu erhöhen.“
Der Tag der Erneuerbaren Energien in Stadt und Landkreis Ansbach läuft am Sonntag, 28. April, von 11 bis 16 Uhr. Der Eintritt ist frei, eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Details zu einzelnen Objekten sind auf der Internetseite www.tageean.de zu finden.