Das Wort des Abends ist „Pitch“ gewesen. In der Geschäftswelt ist das eine Kurz-Präsentation, die andere überzeugen soll. In der zweiten Werkstattrunde der Citywerkstatt Ansbach gab es einiges zu „pitchen“. Eine Reihe von Projektideen soll der Innenstadt helfen. Genau 32 Teilnehmer waren bei dem digitalen Treffen dabei.
Zur zweiten Runde hatten das Gremium Ansbach der Industrie- und Handelskammer (IHK) Nürnberg für Mittelfranken und die Stadt eingeladen. Als weiterer Stellvertreter von Oberbürgermeister Thomas Deffner sprach Otto Schaudig. Die Situation der Innenstädte sei ein bundesweites Problem, stellte er fest.
Den Dank dafür, gegen diese Schwierigkeiten etwas zu tun, drückte er zunächst „im Namen von Herrn Oberbürgermeister Felber“ aus. Bis ihn Karin Bucher, die Leiterin der IHK-Geschäftsstelle Ansbach, darauf aufmerksam machte.
Schaudig ging aufs Innenstadtmanagement ein. Er legte dar, „dass wir hier bisher leider keine erfolgreichen Bemühungen bei der Stadt Ansbach gehabt haben“. Die Stadtbau sei so ein Versuch gewesen, sei aber immer mehr in den Bereich des sozialen Wohnungsbaus gegangen – weg von der wirtschaftlichen Entwicklung. Vielleicht eröffne das REACT-EU-Förderprogramm „Innenstädte beleben“ eine gewisse Chance.
Dieter Guttendörfer, Vorsitzender des IHK-Gremiums, nannte es ganz wichtig, dass die Stadt bei der Citywerkstatt mit im Boot sei. Zu den Projektideen sagte er: Jede, „die umsetzbar erscheint, ist willkommen“. Die Citywerkstatt sei die Plattform, die die Menschen dabei unterstütze, die Projekte umzusetzen.
Gregor Heilmaier, Vorsitzender des IHK-Fachausschusses Handel und Dienstleistung, moderierte. „Jedes Projekt braucht natürlich Mitstreiter“, appellierte er. Etliche meldeten sich sofort. Die Projektgruppen organisierten Termine und Räume selbst, schilderte er.
„Es geht hauptsächlich um den Fokus der Innenstadt“, führte die stellvertretende Vorsitzende des IHK-Gremiums, Susanne Oppel, aus. „Aber wir möchten das natürlich, wenn es erfolgreich ist, auch auf das gesamte Stadtgebiet ausweiten.“ Für Ideen werde es noch weitere Vorstellungstermine geben.
Unter den jetzt vorgestellten Projektideen war eine zu Fotomotiven. Mitstreiter sucht dabei eine Initiative aus der Neustadt, die Sonnenschirme aufhängen möchte. Dies berichtete der Leiter der Wirtschaftsförderung der Stadt, Christoph Albrecht. „Es gibt auch weitere Überlegungen“ – etwa einen Ansbach-Schriftzug oder die Wortfolge „I love Ansbach“ mit einem Herz.
Für den Verein StadtFreunde Ansbach erzählte Beisitzerin Elke Homm-Vogel zum Beispiel von der Initiative Nette Toilette. Die Grundidee sei, Toiletten in einer Innenstadt, zum Beispiel in Handel oder Gastronomie, zu bewerben. Dazu dienten Aufkleber und eine App, also ein Programm für mobile Geräte.
Ingrid Eichner etwa setzte sich mit mobilen Spielplätzen auseinander – und berichtete von Erfahrungen anderswo. Sie wünschte sich „Plätze mit guter Aufenthaltsqualität“ – wie den Johann-Sebastian-Bach-Platz vor der Kirche St. Gumbertus.
Einer der weiteren Gedanken in der zweiten Werkstattrunde drehte sich ums Grün in der Stadt. Inge Müller regte Patenschaften für Baumscheiben oder Kleinflächen an, um sie hübscher zu gestalten. Sie wies zudem etwa auf ein Programm der Stadt zur Fassadenbegrünung und auf mobile Pflanztröge hin.
Manfred Stephan, BAP-Fraktionschef im Stadtrat, hatte den Termin der Werkstattrunde im Vorfeld ungünstig genannt. Der Bauausschuss des Stadtrats tage ab 16 Uhr – zwei Stunden vor Beginn der Runde. Er fragt sich, ob man die Stadträte nicht dabeihaben wolle.
Knapp, aber vielsagend äußerte sich Karin Bucher zur FLZ: Der Termin sei mit dem OB, dem Leiter der Wirtschaftsförderung der Stadt „und mit den beteiligten Akteuren abgestimmt“. Christoph Albrecht ergänzte dazu: Dieser zweite Termin sollte nicht zu lange nach der ersten Veranstaltung sein, und er sollte den Gewerbetreibenden passen.
Wer sich für die Projektideen interessiert oder in eine Gruppe einsteigen möchte, wendet sich an die IHK-Geschäftsstelle. Die Telefonnummer lautet 0981/209570-11.