Das deutsche Davis-Cup-Team muss ohne Alexander Zverev nach einem ausgeglichenen Auftakt um den Sprung in die Gruppenphase bangen. Im Qualifikationsspiel in Ungarn steht es nach dem ersten Tag 1:1.
Zwar überzeugte Dominik Koepfer in Tatabánya mit einem 6:2, 7:6 (7:4) gegen die ungarische Nummer eins Fabian Marozsan. Anschließend musste sich aber Jan-Lennard Struff vor rund 6500 Zuschauern mit 3:6, 5:7 gegen Marton Fucsovics geschlagen geben. Damit ist alles offen.
Die deutsche Auswahl trennen noch zwei Siege vom Einzug in die nächste Phase des prestigeträchtigen Tennis-Wettbewerbs, sie muss zwei der noch drei ausstehenden Partien für sich entscheiden. Auf den erkrankten Australian-Open-Halbfinalisten Zverev musste die deutsche Auswahl kurzfristig verzichten. Der Weltranglisten-Sechste sagte seine zunächst geplante Reise nach Ungarn wegen eines Virusinfekts am Mittwoch ab.
Am Samstag (13.00 Uhr/DAZN und TennisChannel) steht zunächst das Doppel mit Tim Pütz und Kevin Krawietz an. Anschließend ist Struff gegen Marozsan gefordert, ehe Koepfer Fucsovics gegenüberstehen wird. Die Teamchefs können die Aufstellungen aber noch kurzfristig ändern.
Struff, in Abwesenheit von Zverev deutsche Nummer eins, konnte die Vorlage von Koepfer nicht zur erhofften 2:0-Führung nutzen. Anders als Marozsan konnte Fucsovics das Publikum mehr auf seine Seite ziehen. Struffs Aufschläge kamen nicht wie gewünscht, elf Breakchancen konnte der 33 Jahre alte Sauerländer nicht zu einem Break umwandeln.
„Auf die beiden Sachen kann man es runterbrechen“, bilanzierte die Nummer 24 der Welt: „Es ist dann leider nicht genug. Ich habe diese zwei Dinge nicht gut gemacht, das war genügend, das Match zu verlieren. Ich gehe jetzt nicht mit einem super Gefühl ins Bett, völlig klar, aber es bringt jetzt nichts zu sagen, es war nicht gut. Morgen muss es weitergehen.“
Koepfer hatte sich zunächst noch über einen „großartigen Start ins Wochenende“ gefreut und von einer Mischung aus Freude und Erleichterung gesprochen. Zwar begann er etwas nervös, konnte die Anspannung aber bis zu den Matchbällen am Ende schnell ablegen. Mit dem ersten Break zum 3:2 gewann der Schwarzwälder an Sicherheit, spielte besser und mutiger und baute seine Führung aus.
„Ich habe ordentlich gespielt. Es hat geholfen, dass ich früh vorn gelegen habe“, fasste der 29-Jährige zusammen. In einer Team-Atmosphäre und vor solchem Publikum zu spielen, mache „natürlich mehr Spaß“, sagte er. Die Zuschauer seien „total fair“ gewesen.
Im ausgeglichenen zweiten Durchgang kämpfte sich Koepfer gegen die ungarische Nummer eins, die 2023 mit einem Sieg gegen den spanischen Tennisstar Carlos Alcaraz imponierte, in den Tiebreak. Da vergab Koepfer bei 6:1-Führung noch drei Matchbälle. Er sei noch mal ein bisschen nervös geworden, räumte Koepfer ein.
Der Sieger des Duells qualifiziert sich für die Gruppenphase des Wettbewerbs, die im September an vier verschiedenen Orten stattfindet. 2023 war Deutschland mit Zverev in der ersten Runde an der Schweiz gescheitert und hatte den Einzug in die Gruppenphase verpasst. In der Relegation in Bosnien-Herzegowina gelang ohne Zverev und Struff der Klassenerhalt.
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