Die N-ergie-Netz-GmbH baut in Westmittelfranken aus | FLZ.de

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Veröffentlicht am 30.04.2024 15:59, aktualisiert am 30.04.2024 21:00

Die N-ergie-Netz-GmbH baut in Westmittelfranken aus

Stromtrassen bringen die Energie dahin, wo die Verbraucher sie nutzen wollen. (Symbolbild: Oliver Herbst)
Stromtrassen bringen die Energie dahin, wo die Verbraucher sie nutzen wollen. (Symbolbild: Oliver Herbst)
Stromtrassen bringen die Energie dahin, wo die Verbraucher sie nutzen wollen. (Symbolbild: Oliver Herbst)

Die N-ergie-Netz-GmbH will ihr Stromnetz mittel- und langfristig weiter verstärken. Dies gab der Verteilnetzbetreiber in einer Pressemitteilung bekannt. Dazu investiert er auch in Westmittelfranken. Am Dienstag veröffentlichte er den neuesten Stand seines Netzausbauplans.

Allein bis 2030 sieht die N-ergie-Netz-GmbH demnach vor, rund 1,3 Milliarden Euro in ihr Stromnetz zu stecken. In den kommenden fünf Jahren habe sie sich rund 100 Maßnahmen vorgenommen. Der Fokus liege darauf, die bestehende Infrastruktur weiterzuentwickeln. Unter anderem passt der Verteilnetzbetreiber nach seinen Angaben Hochspannungsleitungen auf 185 Kilometern an die steigenden Anforderungen an.

Trassen von Neudorf bei Dietenhofen nach Endsee bei Steinsfeld

Dazu zählten Ersatzneubauten auf den Trassen von Neudorf (Marktgemeinde Dietenhofen) nach Endsee (Gemeinde Steinsfeld). „Auch die Erweiterung und der Neubau zahlreicher Umspannwerke ist bis 2028 vorgesehen.” Als längerfristige Maßnahmen seien im Netzausbauplan einige neue Hochspannungsleitungen aufgeführt. Hierzu zähle eine neue Trasse von Wassertrüdingen nach Ursheim (Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen).

Basis des Netzausbauplans ist nach Angaben des Unternehmens das Regionalszenario, das die bayerischen Verteilnetzbetreiber 2023 gemeinsam erarbeiteten. „Es führt die zu erwartenden Entwicklungen und Herausforderungen durch die Energiewende aus und knüpft an den von der Bundesnetzagentur verabschiedeten Szenariorahmen an, der wiederum den Netzentwicklungsplänen (NEP) der Übertragungsnetzbetreiber zugrunde liegt.”

Für die N-ergie-Netz-GmbH bestehe die Herausforderung vor allem im dynamischen Zubau von erneuerbaren Energien, der ihre Region präge – einen der „Hotspots“ der Energiewende in Deutschland. Gerade der schnelle Zuwachs von Photovoltaikanlagen, insbesondere großer und leistungsstarker Solarkraftwerke, stelle sie vor eine anspruchsvolle Aufgabe.

Um die Mengen ins Netz aufnehmen zu können und den in der Region überschüssigen Strom abtransportieren zu können, muss das Stromverteilnetz massiv ausgebaut werden. So stellt es das Unternehmen dar.

Speichermöglichkeiten im Blick des Unternehmens

Der Netzausbau durch die N-ergie-Netz-GmbH erhöhe die Aufnahmekapazität für erneuerbare Energien in der Region perspektivisch deutlich – „insbesondere im Zusammenspiel mit der verstärkten Anbindung an das Höchstspannungsnetz”. Da der Ausbau der Erneuerbaren aber grundsätzlich schneller voranschreite, als das Stromnetz dem folgen könne, ließen sich bereits bestehende Engpässe dafür, regenerative Energien einzuspeisen, realistischerweise nicht überall kurzfristig auflösen.

„Vielmehr können sich während der Baumaßnahmen Engpässe sogar vorübergehend verschärfen, da Leitungen temporär abgeschaltet werden müssen.” Oberste Priorität für das Unternehmen sei dabei, jederzeit einen sicheren Betrieb seines Stromnetzes zu gewährleisten.

Auf der Verbraucherseite werde sich der Netzausbau im Geldbeutel bemerkbar machen. Investitionen in Stromnetze bringt gemäß den Worten der N-ergie-Netz-GmbH die Allgemeinheit auf, da Netzbetreiber diese auf alle Verbraucher umlegen. Haushalte und Gewerbe zahlten die Kosten mit den Netzentgelten, die in der Stromrechnung ausgewiesen seien.

Auch vor dem Hintergrund der hohen Kosten für den Netzausbau erfordert die Energiewende aus Sicht des Unternehmens zusätzliche Maßnahmen. Hierzu gehörten vorrangig Speichermöglichkeiten. Das Stromnetz der N-ergie-Netz-GmbH decke weite Teile Mittelfrankens ab und gehe in die angrenzenden Regierungsbezirke über.


Oliver Herbst
Oliver Herbst

... schreibt seit seinem 16. Lebensjahr für die Fränkische Landeszeitung. In über 30 Jahren lernte er dabei viele Menschen und ihre Geschichten kennen - von Burghaslach bis Mönchsroth und von Windsbach bis Schnelldorf. Seit 2014 gehört er zum Team der Lokalredaktion Ansbach.

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