Die Präsidentin des Deutschen Roten Kreuzes, Gerda Hasselfeldt, wirft der Bundesregierung vor, beim Katastrophenschutz zu sparen. Im Entwurf für den Bundeshaushalt 2024 fehle das Geld für den Aufbau der geplanten mobilen Katastrophenschutzzentren, obwohl die Folgen der Flut im Bereich des Ahrtals im Juli 2021 noch nicht einmal beseitigt seien, sagte Hasselfeldt der „Augsburger Allgemeinen“ (Mittwoch). „Eigentlich hatten wir uns vorgenommen, aus dieser Katastrophe zu lernen.“
Es sei geplant gewesen, an zehn Standorten in Deutschland in großen Lagern Material für solche Notfälle vorzuhalten, sogenannte mobile Betreuungsmodule. „Dazu zählen zum Beispiel wetterfeste Zelte, mobile Arztpraxen, geländegängige Fahrzeuge und so weiter“, erläuterte die DRK-Chefin. Mit einem Modul können 5000 Menschen betreut werden. „Der Bund hatte zugesagt, diese Krisenvorsorge zu treffen.“
Doch von den zehn Modulen sei bislang nur eines vollständig finanziert. „Ein Modul kostet rund 30 Millionen Euro“, sagte Hasselfeldt. Im Bundesetat für das kommende Jahr seien lediglich neun Millionen dafür vorgesehen. „Für den Bevölkerungsschutz ist Prävention und proaktives Handeln notwendig und nicht abwartendes Reagieren nach dem Motto, es wird schon nichts passieren“, meinte die ehemalige CSU-Bundestagsabgeordnete.
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