Burghaslachs stellvertretende Bürgermeisterin Ruth Finster ist tot. Sie starb am Neujahrstag im Alter von erst 61 Jahren an einer schweren Krankheit. Sowohl in der Lokalpolitik als auch in der evangelischen Kirche hatte sie sich über viele Jahre und bis zuletzt engagiert.
2008 trat die Mutter zweier Kinder als Bürgermeisterkandidatin an. Zwar gewann damals Hermann Wehr das Rennen, doch die Freie-Gemeindeliste-Rätin wurde vom Ratsgremium zur dritten Bürgermeisterin gewählt. Dies blieb sie auch in ihrer zweiten Amtszeit. Von Anbeginn ihrer Ratstätigkeit war Ruth Finster die Seniorenbeauftragte der Gemeinde und machte sich mit ruhiger Beharrlichkeit etwa für die barrierearme Umgestaltung des Ortskerns stark.
Nach den Kommunalwahlen 2020 rückte sie zur ersten Stellvertreterin von Bürgermeister Armin Luther auf. Er sprach von einem „sehr, sehr guten Verhältnis“ und einer „schönen Zusammenarbeit“.
Neben der Ratsarbeit war Finster in etlichen Vereinen tätig, zuletzt als Kassierin beim „Hosler Brauch“ und in der Feuerwehr. Vor gut zehn Jahren rief Finster den „Offenen Treff“ im Ort ins Leben. Vor allem aber wirkte sie auf vielfältige Weise in der evangelischen Kirche mit. Unter anderem war sie seit 2013 eines der 108 Mitglieder der bayerischen Landessynode. Bereits seit 2007 gehörte sie der Synode des Dekanats Markt Einersheim an. In der örtlichen Kirchengemeinde war die Lektorin und spätere Prädikantin seit über 20 Jahren Vertrauensfrau.
Dekan Ivo Huber sprach von einem „herben Verlust“ sowohl auf menschlicher Ebene wie auch an Impulsen, die Finster dem religiösen Leben im Dekanat zu geben verstand. In ihrer sachlich-nüchternen Art sei sie eine „ganz wichtige Gesprächspartnerin“ gewesen.
In Ruth Finster verliert Burghaslach eine besonnene und soziale Stimme.
Andreas Reum
Dieser Artikel wurde erstmals am 4. Januar 2022 in der FLZ veröffentlicht.