Wo gehobelt wird, da fallen Späne. Übertragen auf das traditionelle Abfeuern von Pyrotechnik zum Jahreswechsel bedeutet das: Dinge, die Feuer fangen, verschmutzte Straßen und viele Kleinstpartikel in der Luft. Entsprechend steigen die Feinstaubwerte sprunghaft an – auch in Westmittelfranken.
Feuerwerk verursacht nach Angaben des Umweltbundesamts Feinstaub der Kategorie PM-10 (Partikel kleiner als zehn Mikrometer) und PM-2,5 (kleiner als 2,5 Mikrometer). In der Messstation an der Residenzstraße in Ansbach sprangen beide Werte pünktlich zu Silvester ab 19 Uhr in die Höhe.
Der 24-Stunden-Grenzwert von 50 Mikrogramm pro Kubikmeter wurde am Neujahrsmorgen leicht überschritten und erreichte um 12 Uhr mit 53 Mikrogramm seinen Höchstwert. Die hohe Belastungslage hielt bis zum Abend an, ehe die Werte wieder rapide sanken und zum 2. Januar in den Bereich der guten Luftqualität rutschten. Der PM-2,5-Wert überschritt in Ansbach schon einige Stunden früher und etwas deutlicher den Grenzwert von 25 Mikrogramm pro Kubikmeter (gemessener Höchstwert: 47 Mikrogramm).
Zum Vergleich: Vor einem Jahr wurden in Ansbach zu Silvester PM-10-Werte von bis zu 203 Mikrogramm gemessen, die Belastung sank aber auch wieder deutlich schneller. Die Entwicklung der Feinstaub-Messwerte hängen stark vom jeweils vorherrschenden Wetter ab.
In der Messstation in Neustadt/Aisch werden lediglich Ozon und Stickstoffdioxid erfasst. In Burgbernheim (Landkreis Neustadt/Aisch-Bad Windsheim) immerhin PM-2,5-Werte. Diese waren rund um den Jahreswechsel 2024/25 herum jedoch weit (Spitze: 18 Mikrogramm) vom Grenzwert entfernt.
In anderen fränkischen Städten, etwa Nürnberg, Fürth, Schwabach, Würzburg und Bamberg lag die Feinstaubkonzentration jeweils deutlich höher.
Feuerwerk stand in den vergangenen Jahren wegen seiner Auswirkungen auf Umwelt und Tiere zunehmend in der Kritik. Die Haltung dazu spaltet die Bevölkerung. Nach einer Umfrage des Portals Statista gehört für 28 Prozent der Befragten in Deutschland Böllern an Silvester unabdingbar dazu. Die Mehrheit könnte sich laut Studie aber auch ein Neujahr ohne privates Feuerwerk vorstellen.
Nach Angaben des Umweltbundesamts verursacht Silvesterfeuerwerk rund ein Prozent der jährlichen Emmissionen in Deutschland an PM-10-Partikeln. Verschiedene Studien weisen laut Bayerischem Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit auf gesundheitliche Risiken und mögliche Erkrankungen durch PM-10-Feinstaub hin.
Der Bundesverband für Pyrotechnik und Kunstfeuerwerk betont dagegen, der an Silvester anfallende Feinstaub bestehe „überwiegend aus wasserlöslichen, aus Atemwegen und Lunge auswaschbaren, Salzverbindungen”. Diese seien nach Auffassung des Verbands „in den zu Silvester anfallenden Mengen” unbedenklich.