Mit über 100 Freiwilligen haben die Feuerwehren in Bad Windsheim einen Großbrand in der Altstadt verhindert. Zwei Tage später steht nun auch fest, was die Ursache war: Ein technischer Defekt an einem Ladegerät löste das verheerende Feuer aus.
Um 8.28 Uhr ging am Montag der Alarm ein, dass In der Alten Weed eine Scheune brennt. Ein Großaufgebot der umliegenden Wehren rückte an. Schnell war klar, dass der Brandherd in der Altstadt für die umliegenden Gebäude eine große Gefahr war. Wären die Flammen übergesprungen, hätten sie in der historischen Bausubstanz reiche Nahrung gefunden.
Deshalb wurden weitere Kräfte aus der Umgebung nachalarmiert, darunter auch die Einsatzkräfte der US-Armee aus der Kaserne in Illesheim. Mit den zwei Drehleitern der Bad Windsheimer Wehr gelang es, ein Übergreifen der Flammen auf die angrenzenden Gebäude zu verhindern. Die Drehleiter der Flugfeldfeuerwehr in Illesheim stand zusätzlich in Bereitschaft. Am Boden kämpften auch Trupps unter Atemschutz darum, einen Großbrand in der Bäderstadt zu verhindert.
Die Wehren hatten rasch Erfolg. Das Feuer in der Scheune und einem Nebengebäude wurde gelöscht, bevor es auf andere Häuser übergreifen konnte. „Der Schutz der umliegenden Gebäude war unser wichtigstes Ziel”, betonte Rainer Weiskirchen, Pressesprecher der Feuerwehren im Landkreis Neustadt/Aisch-Bad Windsheim. „Wir haben es erreicht, weil wir einen schnellen Zugriff von vier Seiten und aus der Luft hatten.” Die einzelnen Abschnitte hätten sich hervorragend ergänzt, was nur durch den hohen Ausbildungsstandard möglich sei.
Insgesamt arbeiteten rund 110 Einsatzkräfte aus der Kernstadt, Külsheim, Lenkersheim, Wiebelsheim, Ickelheim, Illesheim und Ergersheim Hand in Hand. Dazu waren 20 Einsatzkräfte der Rettungsdienste vor Ort, weil zunächst unklar war, welche Folgen das Feuer möglicherweise für Anwohner haben könnte.
Die Scheune diente als Lagerfläche. Das Nebengebäude, das ebenfalls abbrannte, wurde nicht genutzt. Die Bewohner eines angrenzenden Wohnhauses konnten dieses eigenständig und unverletzt verlassen, so dass niemand verletzt wurde.
Zur Ursache des Brandes teilte das Polizeipräsidium Mittelfranken am Mittwoch auf Nachfrage unserer Redaktion mit, dass ein technischer Defekt an einem Ladegerät für eine Kfz-Batterie der Grund war. Ein Fahrzeug war dort gerade angeschlossen, teilt das Präsidium weiter mit. Der Sachschaden wird derzeit von der Polizei auf über 200.000 Euro geschätzt.
Bei der Anfahrt zum Brand kam es in Oberndorf zu einem Unfall mit einem Feuerwehrauto. Gegen 11 Uhr rückten im Bad Windsheimer Ortskern die ersten Helfer wieder ab. Mit einer Wärmebildkamera wurde die Scheune untersucht, um auszuschließen, dass sich aus Glutnestern neue Flammen entwickeln könnten.