Fischalternativen: Vegetarische Ideen für Meeresfrüchte-Fans | FLZ.de

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Veröffentlicht am 15.08.2024 00:06

Fischalternativen: Vegetarische Ideen für Meeresfrüchte-Fans

Sieht täuschend echt aus: Es gibt immer mehr Auswahl an pflanzlichem Fischersatz. Alternativen sind dann etwa Tapiokastärke (Maniokwurzel) sowie Glukose aus Algen. (Foto: Sina Schuldt/dpa/dpa-tmn)
Sieht täuschend echt aus: Es gibt immer mehr Auswahl an pflanzlichem Fischersatz. Alternativen sind dann etwa Tapiokastärke (Maniokwurzel) sowie Glukose aus Algen. (Foto: Sina Schuldt/dpa/dpa-tmn)
Sieht täuschend echt aus: Es gibt immer mehr Auswahl an pflanzlichem Fischersatz. Alternativen sind dann etwa Tapiokastärke (Maniokwurzel) sowie Glukose aus Algen. (Foto: Sina Schuldt/dpa/dpa-tmn)

Ob aus Liebe zur Umwelt oder aus gesundheitlichen Gründen – immer mehr Menschen verzichten auf Fisch. Das bedeutet aber nicht, dass Sie den Fischgeschmack ganz aufgeben müssen. Ideen, wie Sie veganen Heringssalat, Lachs und Thunfisch einfach zu Hause nachmachen können.

Lachs, Heringssalat und Sushi - aber pflanzlich

Die Regale im Supermarkt bieten mittlerweile eine Vielzahl an Fischersatzprodukten, von veganem Lachs bis hin zu Garnelen. Aber auch zu Hause lassen sich viele Fischgerichte einfach und lecker pflanzlich zubereiten. Die Ernährungsorganisation ProVeg hält dazu Ideen und Rezepte parat. Hier einige Highlights:

  • Veganer Lachs zum Brunch: Möhren sind eine gute Alternative. In Streifen geschält und in einer würzigen Marinade eingelegt, bieten sie Konsistenz und Geschmack, die an Lachs erinnern.
  • Pflanzlicher Heringssalat: Dieser Salat erhält seinen Geschmack durch eine Mischung aus Roter Bete, Aubergine, Apfel, Nori (essbare Meeresalgen) und Gewürzgurken. Sojajoghurt sorgt für eine cremige Konsistenz und liefert Proteine, während Noriblätter den fischigen Geschmack beisteuern. Schmeckt pur oder auf einem Sandwich!
  • Sushi ohne Fisch: Sushi muss nicht immer Fisch enthalten. Gegrillte Paprika werden mariniert und filetiert - hervorragend als Belag für Nigiri-Sushi. Wakame-Pulver und Algenblätter liefern den typischen Fischgeschmack und sind gleichzeitig jodhaltig.

Was sind überhaupt Gründe, weniger Fisch zu essen?

„Aus der Verbraucherforschung kennen wir drei Hauptgründe, warum Menschen tierische Nahrungsmittel ablehnen: gesundheitliche Motive, die Sorge um Umwelt und Klima und ethische Gründe“, zählt Ernährungswissenschaftlerin Anna-Lena Klapp von ProVeg auf. 

Besonders in bestimmten Lebensphasen, wie etwa der Schwangerschaft, wird genau auf die Ernährung geachtet, das betrifft auch Fisch. „Einerseits enthalten Fische wichtige Nährstoffe wie Jod und Omega-3-Fettsäuren, allerdings reichert sich auch in bestimmten Fischarten Methylquecksilber an, dass die neurologische Entwicklung des Kindes beeinträchtigen kann“, so Klapp. Das Bundesinstitut für Risikobewertung rät Schwangeren daher, Fischarten wie Thunfisch zu meiden, die hohe Methylquecksilbergehalte aufweisen.

Auch für eine kalorienbewusste Ernährung sind pflanzliche Fischalternativen attraktiv. „Lachs aus Möhren enthält, im Schnitt 70 Kalorien pro 100 Gramm. Tierischer Lachs dagegen 190 Kalorien pro 100 Gramm“, sagt Klapp.

Überfischung, Beifang und Plastik

Fischkonsum hat nicht nur einen Einfluss auf die Gesundheit, sondern vor allem auf die Umwelt. Überfischung und Beifang stellen laut Klapp die größten Probleme dar. „Beifang heißt, die Tiere sind nicht das eigentliche Fangziel und werden häufig zurück ins Meer geworfen, teilweise schwer verletzt“, erklärt Anna-Lena Klapp. Darunter leide die Biodiversität der Meere. 

Ein weiteres Ärgernis: Auch zurückgelassene Schleppnetze treiben im Meer herum und sorgen für eine starke Plastikverschmutzung. Klapp verweist auf eine Studie: „Das Nature-Fachmagazin geht davon aus, dass rund die Hälfte des Großen Pazifischen Müllteppichs aus Fischnetzen besteht.“

Für die ProVeg-Ernährungsexpertin heißt das: „Wer zu pflanzlichen Fischalternativen greift, erlaubt es den Fischbeständen, sich zu erholen und kann durchaus etwas tun, um die Plastikverschmutzung unserer Meere zu reduzieren.“ 

© dpa-infocom, dpa:240814-930-203551/1


Von dpa
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