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Veröffentlicht am 07.02.2022 14:05

Geldautomat in Dombühl gesprengt

Schwer erschüttert wurde die Weihnachtsruhe für die Ansbacher Kripo durch eine Explosion in Dombühl. Vier Männer sprengten in der Nacht zu Heiligabend einen Geldautomaten. Die Polizei hofft nun auf Hinweise.

Gestern war noch weitgehend unklar, was in der Filiale einer Bank am Dombühler Marktplatz geschah. Nach den wenigen bisher vorliegenden Informationen der Polizei gingen kurz vor 3 Uhr in der Einsatzzentrale der mittelfränkischen Polizei in Nürnberg mehrere Notrufe ein. Anwohner in der Frankenstraße waren durch einen lauten Knall aufgeschreckt. Zeugen sahen vier Vermummte in eine Limousine einsteigen und mit hoher Geschwindigkeit davonfahren.

Während die Fahndung anlief, machten sich Streifen der Polizeiinspektion Feuchtwangen ein erstes Bild in der Bank. Ein Geldautomat war gesprengt worden. Er wurde bei der Tat zerstört. Scheine wehten über den Marktplatz und wurden von der Feuerwehr, soweit möglich, wieder eingesammelt.

Auch Schäden am Gebäude

Die Schäden am Gebäude nannte die Pressestelle des mittelfränkischen Polizeipräsidiums „nicht unerheblich“. Eine genauere Abschätzung war bisher nicht möglich. Ebenso wenig stehe die Höhe der Beute fest.

In der Bundesrepublik sprengen Banden inzwischen regelmäßig Geldautomaten in die Luft. Sie suchen ihre Ziele nicht nur nach der exakten Zugänglichkeit der Automaten aus, sondern vor allem nach der Lage der Filialen. Dies dürfte auch in diesem Fall ein entscheidendes Kriterium gewesen sein.

Dombühl liegt nahe am Autobahnkreuz Feuchtwangen/Crailsheim. Bis zur nächsten Auffahrt zur A6 sind es nur rund fünf Kilometer. Die nächste Auffahrt zur A7 ist nur knapp neun Kilometer entfernt. Beide Anschlussstellen sind auf gut ausgebauten Straßen rasch zu erreichen. Durch den Lockdown konnten die Täter damit rechnen, kaum anderen Fahrzeugen zu begegnen.

Ob die Täter über die Autobahn geflohen sind oder eine andere Route gewählt haben, ist derzeit allerdings unklar. Ihr Vorsprung reichte in jedem Fall. Die Fahndung, bei der neben Polizeikräften aus Mittelfranken auch Unterstützung aus angrenzenden Regierungsbezirken sowie ein Polizeihubschrauber eingesetzt wurde, blieb ohne Ergebnis.

Für die Ansbacher Kripo hat nun die mühsame Kleinarbeit begonnen, alle denkbaren Spuren auszuwerten. Neben Hinweisen am Tatort gehören dazu Telefondaten und die Auswertung von Kameraaufzeichnungen. Ein wichtiger Bereich der Ermittlungen sind auch mögliche Beobachtungen von Zeugen. Dabei geht es nicht nur um die Nacht zum Donnerstag, sondern auch um die Phase, in der die Tat geplant wurde. Eventuell nahm die Bande zunächst auch andere mögliche Ziele rund um das Autobahnkreuz ins Visier. Die Polizei bittet deshalb um Hinweise auf verdächtige Personen oder Fahrzeuge am Tattag oder in den Tagen davor in Dombühl oder an anderen Orten. Der Kriminaldauerdienst Mittelfranken ist unter der Telefonnummer 0911/2112-3333 zu erreichen.

Manfred Blendinger

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Der Artikel erschien erstmals am 28. Dezember 2020 in der FLZ

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