Es ist ein merkwürdiges Pärchen. Aber lieben Sie es auch, Marmelade auf den Käse zu schmieren? Damit sind Sie nicht allein. Viele nehmen die Kombination von herzhaftem Käse mit fruchtig-süßer Marmelade als besonderen Genuss wahr.
Generell wird in der Küche oft mit Kontrasten gearbeitet. Oft wird Süßes zum Beispiel mit einer Prise Salz abgerundet.
Das hat seinen Grund: „Zucker und Salz verstärken gegenseitig die Wahrnehmung des Anderen. Ihre Kombination vermindert die sogenannte spezifische sensorische Sättigung“, erklärt Michelle Veith, Ernährungsexpertin der Verbraucherzentrale Bayern.
Spezifische sensorische Sättigung? Das klingt furchtbar wissenschaftlich. Doch hinter diesem Begriff verbirgt sich ein einfacher Wert. Er gibt laut Veith an, wann ein bestimmter Geschmack für uns langweilig wird. Einfache Regel: Werden Eindrücke gemischt, bleibt das Essen länger spannend.
Veith zufolge fahnden Forschende für besonders wohlschmeckende Kombis mit Analysemethoden nach passenden Geschmacksprofilen. Dabei werden nicht nur Kontraste, sondern auch Ähnlichkeiten untersucht.
Beispiel gefällig? Wassermelone und Gurke haben den geschmacksgebenden Stoff Nona-2,6-dienal gemeinsam, weshalb beide in Kombination als harmonisches Zusammenspiel empfunden werden. Um das Aroma noch zu intensivieren, passt hervorragend salziger Feta dazu.
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