Nach der massiven Überforderung zu Beginn der Corona-Krise sind die bayerischen Gesundheitsämter nach Einschätzung des zuständigen Ministeriums derzeit gut aufgestellt. „Abgesehen von der üblichen Fluktuationsquote ist aktuell die ganz überwiegende Zahl der staatlichen Stellen besetzt. Dies liegt insbesondere daran, dass es möglich war und ist, während der Pandemie befristet eingestellte Mitarbeiter nunmehr auf dauerhafte Stellen zu übernehmen“, erläuterte eine Sprecherin des Gesundheitsministeriums der Deutschen Presse-Agentur.
Für den staatlichen öffentlichen Gesundheitsdienst an Landratsämtern und Regierungen stünden aktuell etwa 1550 reguläre Planstellen zur Verfügung. „Hinzu kommt das Personal an den fünf kommunalen Gesundheitsämtern in Bayern“, ergänzte die Sprecherin. Externe Kräfte - zu Beginn der Pandemie waren teils mehrere Tausend Helfer von der Bundeswehr eingesetzt worden - würden inzwischen nicht mehr benötigt. „Die aktuelle Pandemielage kann mit dem vorhandenen Personal bewältigt werden.“
Zumal das Aufstocken des öffentlichen Gesundheitsdienstes um 790 neue Stellen im Rahmen des Paktes zwischen Bund und Ländern nach Plan laufe. Um die in der Pandemie sichtbar gewordenen Schwächen aufzufangen, sieht dieser 2020 geschlossene Pakt vor, die Gesundheitsämter bundesweit um mindestens 5000 neue, unbefristete Vollzeitstellen personell aufzustocken, zu modernisieren und zu vernetzten - großteils finanziert aus Mitteln des Bundes, der dafür vier Milliarden Euro bereitstellt.
In Bayern wurden in diesem Zuge im Jahr 2021 bereits 237 neue Posten besetzt, die übrigen 553 sind laut Ministerium schon vollständig in den Haushaltsplänen des Freistaats und der Kommunen ausgewiesen und werden wie im Pakt vereinbart bis 2026 besetzt. Darüber hinaus hat Bayern noch weitere Stellen aus eigenen Haushaltsmitteln finanziert. „Zudem haben wir die Bezahlung attraktiver gemacht und die Nachwuchsförderung verbessert“, ergänzte Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU). „Klar ist: Der öffentliche Gesundheitsdienst geht gestärkt aus der Krise.“
Die neuen Mitarbeiter an den Gesundheitsämtern sind schwerpunktmäßig in den Bereichen Hygiene und Infektionsschutz tätig, vor allem als Ärzte, Hygienekontrolleure und Fachkräfte der Sozialmedizin.
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