Wenn Ihre Katze weniger frisst, sich vielleicht zurückzieht oder unruhig ist, könnte das daran liegen, dass sie Zahnschmerzen hat. Denn fast vier von fünf Katzen, die über drei Jahre alt sind, haben irgendwann einmal Probleme mit den Zähnen, wie die Tierzahnärztin Melanie Schwarze im Newsletter des Industrieverbands Heimtierbedarf (IVH) erklärt.
Weitere Anzeichen dafür können sein: Die Katze verliert Gewicht, riecht aus dem Mund, speichelt viel, schüttelt häufiger ihren Kopf, hat Ablagerungen auf den Zähnen oder wirkt abgeschlagen.
Weil Tierhalter selten auf die Idee kommen, dass ihre Katze Zahnprobleme hat, werden diese oft nur zufällig bei anderen Untersuchungen durch den Tierarzt entdeckt. Dann wird in der Regel an einen Spezialisten verwiesen. Manchmal reichen Medikamente und eine Zahnreinigung.
Am häufigsten leiden Katzen allerdings unter FORL, sagt Melanie Schwarze. Das steht abgekürzt für feline odontoklastische resorptive Läsionen und bedeutet: die Zähne lösen sich von der Wurzel her auf.
Diese Diagnose wird meist mit einer Röntgenaufnahme gestellt und die Zähne müssen gezogen werden. Fast jede dritte Katze ist davon betroffen, bei höherem Alter sogar jede zweite.
Zumindest Ablagerungen auf Katzenzähnen und Verletzungen im Maul kann man vorbeugen. Trockenfutter kauen, beseitigt Beläge. Außerdem kann man Katzen an Zahnpflege gewöhnen. Das geht mit einem Fingerling oder spezieller Zahnbürste und Tierzahnpasta. Die Stubentiger sollten auch nicht auf harten Gegenständen herumkauen, damit sich nicht spitze Teile lösen und kein Zahn abbricht.
Tipp: Schauen Sie sich regelmäßig das Gebiss Ihrer Katze an. Fehlen Zähne oder sind beschädigt? Ist das Zahnfleisch gerötet, erkennen Sie Zahnstein? In dem Fall sollten Sie zum Tierarzt. Überhaupt sind jährliche Vorsorgeuntersuchungen sinnvoll, um Probleme jeglicher Art rechtzeitig zu behandeln.
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