Der bayerische Lehrer- und Lehrerinnenverband BLLV hat die Ankündigung von Ministerpräsident Markus Söder (CSU), im Falle einer Wiederwahl rund 8000 neue Stellen an Bayerns Schulen schaffen zu wollen, begrüßt. „Ein Ministerpräsident, der in einer Grundsatzrede den Lehrermangel nicht leugnet, sondern lösen will, hat erstmal Respekt verdient“, sagte die Vorsitzende Simone Fleischmann am Mittwoch in München. „Es ist der erste Schritt, dass die Situation nicht geleugnet wird. Jetzt geht es aber auch darum, wie wir diese 8000 an den Start kriegen.“
Söder hatte die neuen Stellen kurz zuvor gemeinsam mit anderen Wahlversprechen in seiner Grundsatzrede bei der Klausur der CSU-Landtagsfraktion in Kloster Banz angekündigt. Konkret seien 6000 Lehrerstellen vorgesehen. Die Posten für Lehrer, Sozialpädagogen, Schulpsychologen und die Verwaltung sollen in der nächsten Legislaturperiode geschaffen werden. Um die Stellen auch besetzen zu können, solle es eine bundesweite Anwerbungskampagne geben, erläuterte Söder.
Fleischmann zeigte sich mit Blick auf die aktuelle Mangelsituation dennoch skeptisch. „Deswegen lassen wir uns nicht blenden, sondern schauen weiterhin, was an der Schule vor Ort los ist, und fordern jetzt die Fokussierung auf die Aufgaben der Lehrerinnen und Lehrer und die Stärkung der Schulleitungen, indem man einzelne Schulleiter mit höchsten Respekt und Vertrauen das machen lässt, was bei ihnen geht. Und bitte keine weiteren Zusatzaufgaben mehr.“
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