Die NürnbergMesse will im laufenden Jahr trotz erneut drohender Corona-Probleme mindestens 80 Prozent ihrer ursprünglich geplanten Messen ausrichten. Im vergangenen Jahr hätten noch zwei von drei Veranstaltungen abgesagt werden müssen. Das Messegeschehen im laufenden Jahr lasse auf ein Umsatzwachstum auf mehr als 200 Millionen Euro schließen, gaben die Messe-Geschäftsführer Peter Ottmann und Roland Fleck am Montag in Nürnberg bekannt. „Die Lagerfeuer brennen wieder, die Menschen wollen sich treffen“, werden beide in einer Mitteilung zitiert.
Im Jahr 2021 hatte der Umsatz mit nur 26 durchgeführten Messen lediglich bei 68,3 Millionen Euro gelegen, um Jahr 2020 bei 110 Millionen Euro. 2020 war nach einem erfolgreichen ersten Quartal ein 19-monatiger Corona-Stillstand eingetreten, Veranstaltungen konnten praktisch nur virtuell angeboten werden. Der Verlust sei von 68,6 Millionen Euro im Jahr 2020 auf 42 Millionen Euro gedrückt worden. Dabei habe ein konsequentes Sparprogramm geholfen. Die Personalkosten seien trotz des Verzichts auf betriebsbedingte Kündigungen um zehn Millionen Euro gesenkt worden. Verschobene Investitionen hätten sich 2021 mit 70 Millionen Euro ausgewirkt.
Das Messegeschehen in Nürnberg, getragen je zur Hälfte von Freistaat Bayern und Stadt Nürnberg, hat sich in den vergangenen Jahrzehnten zu einem enormen Wirtschaftsfaktor in der Region entwickelt. Eine Studie geht von einem Kaufkrafteffekt in Höhe von 1,93 Milliarden Euro pro Jahr aus. Umso schmerzlicher war der Abbruch des Messegeschehens in den vergangenen beiden Jahren auch für Gastronomie, Tourismus und Hotellerie in der Region.
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