Ein 39-Jähriger, der seine Ex-Frau bei einem Messerangriff mitten in Aschaffenburg fast getötet hat, möchte die gegen ihn verhängte lebenslange Haftstrafe nicht hinnehmen. Der Angeklagte habe gegen das Urteil Revision eingelegt, teilte eine Sprecherin des Landgerichts Aschaffenburg mit.
Zum Prozessauftakt hatte der Somalier eingeräumt, seine Ex-Frau im Januar dieses Jahres in der Innenstadt von Aschaffenburg mit einem Messer angegriffen und schwer verletzt zu haben. Zu seinen Motiven sagte er aber nichts. Wegen versuchten Mordes verurteilte die Große Strafkammer den Mann am vergangenen Dienstag zu lebenslanger Haft. Die Tat sei heimtückisch und aus niederen Beweggründen erfolgt, zeigten sich die Richter überzeugt.
Das Verhalten des Angeklagten seiner Familie gegenüber, sein Frauenbild und sein Verständnis vom Rechtsstaat sowie die durch nichts gerechtfertigte massive Gewalt seien unerträglich und in keiner Weise hinzunehmen, hieß es.
Das Opfer, eine sechsfache Mutter, hatte die Attacke ihres Ex-Mannes schwer verletzt überlebt. Das Gesicht der 36-Jährigen ist seither von Narben übersät, ebenso der Oberkörper.
Die Staatsanwaltschaft war überzeugt, dass sich der Angeklagte an der Frau rächen wollte, weil sie sich von ihm getrennt hatte. Der Mann habe das Opfer für sein als schlecht empfundenes Leben verantwortlich gemacht. Er sei voller Missgunst und Neid gewesen, dass seine Ex-Frau mit den drei gemeinsamen Kindern glücklich gewesen sei, während er auf der Straße lebe, hieß es in der Anklage.
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