In Vietnam steigt nach dem verheerenden Taifun „Yagi“ die Zahl der Toten und Vermissten. Dem jüngsten Bericht des Katastrophenschutzes zufolge wurden bis zum Morgen (Ortszeit) 143 Todesopfer gemeldet, 58 Menschen wurden noch in den Fluten vermisst. Der heftigste Tropensturm seit Jahrzehnten hatte am Wochenende 15 Stunden lang vor allem im Norden des südostasiatischen Landes gewütet.
Mittlerweile sind die Auswirkungen des Taifuns auch in Thailand spürbar: Speziell in den bei Touristen beliebten Provinzen Chiang Mai und Chiang Rai an der Grenze zu Myanmar wurden schwere Überschwemmungen gemeldet. Mindestens vier Menschen seien bereits in den Fluten ums Leben gekommen, teilte der Katastrophenschutz mit.
Am schlimmsten betroffen war die Grenzstadt Mae Sai, der nördlichste Punkt Thailands direkt an der Grenze zum früheren Birma. Viele Menschen harrten auf den Dächern ihrer Häuser aus, wo sie auf Hilfe warteten, berichtete die Zeitung „Khaosod“.
In Vietnam starben die meisten Opfer bei Sturzfluten und Erdrutschen. Mehr als 800 Menschen wurden zudem verletzt. Nachdem am Montag eine vielbefahrene Brücke nördlich der Hauptstadt Hanoi eingestürzt war und mehrere Autos, Lastwagen und Motorräder in den Roten Fluss gerissen hatte, wurden dort noch immer acht Menschen vermisst.
Der Strom habe mittlerweile den höchsten Wasserstand der letzten 16 Jahre erreicht, berichtete die Zeitung „VnExpress“. Einwohner von angrenzenden Wohngebieten in Hanoi mussten sich seit der Nacht vor den Wassermassen in Sicherheit bringen. Den Behörden zufolge wurde erwartet, dass der Flusspegel weiter steigen wird - und die Sorge wächst. Im November 2008 waren nach heftigen Regenfällen weite Teile von Hanoi überflutet worden.
Das Nationale Zentrum für hydrometeorologische Vorhersagen hatte „Yagi“ zuvor als stärksten Sturm seit 30 Jahren eingestuft. Zuvor war der Taifun über die Philippinen und China gefegt und hatte auch dort Tote und Zerstörungen hinterlassen.
Laut Katastrophenschutz hat der Tropensturm mehr als 100.000 Häuser beschädigt, viele davon stehen völlig unter Wasser. Hunderttausende Bäume wurden in mehreren Provinzen entwurzelt. Außerdem starben den Angaben zufolge etwa 800.000 Nutztiere, darunter vor allem Geflügel und Vieh.
Auch am Mittwoch regnete es in Teilen des Landes heftig. Meteorologen sagten auch für die kommenden Tage starke Niederschläge voraus.
Tropische Wirbelstürme entstehen über warmem Ozeanwasser. Die zunehmende Erderwärmung erhöht die Wahrscheinlichkeit starker Stürme.
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