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Veröffentlicht am 28.03.2025 13:09, aktualisiert am 28.03.2025 13:21

Öffentlicher Dienst: Schlichter für mehr Geld in zwei Stufen

Verdi verhandelt im Tarifstreit für mehr als 2,5 Millionen Beschäftigte im öffentlichen Dienst von Bund und Kommunen. (Archivbild) (Foto: Ole Spata/dpa)
Verdi verhandelt im Tarifstreit für mehr als 2,5 Millionen Beschäftigte im öffentlichen Dienst von Bund und Kommunen. (Archivbild) (Foto: Ole Spata/dpa)
Verdi verhandelt im Tarifstreit für mehr als 2,5 Millionen Beschäftigte im öffentlichen Dienst von Bund und Kommunen. (Archivbild) (Foto: Ole Spata/dpa)
Verdi verhandelt im Tarifstreit für mehr als 2,5 Millionen Beschäftigte im öffentlichen Dienst von Bund und Kommunen. (Archivbild) (Foto: Ole Spata/dpa)
Der frühere CDU-Politiker Roland Koch vermittelt im Tarifkonflikt für den öffentlichen Dienst. (Archivbild) (Foto: Sebastian Gollnow/dpa)
Der frühere CDU-Politiker Roland Koch vermittelt im Tarifkonflikt für den öffentlichen Dienst. (Archivbild) (Foto: Sebastian Gollnow/dpa)
Auch der frühere Bremer Finanzstaatsrat Hans-Henning Lühr ist Vermittler. (Archivbild) (Foto: Sina Schuldt/dpa)
Auch der frühere Bremer Finanzstaatsrat Hans-Henning Lühr ist Vermittler. (Archivbild) (Foto: Sina Schuldt/dpa)
Verdi verhandelt im Tarifstreit für mehr als 2,5 Millionen Beschäftigte im öffentlichen Dienst von Bund und Kommunen. (Archivbild) (Foto: Ole Spata/dpa)

Die Schlichter im Tarifstreit des öffentlichen Diensts von Bund und Kommen schlagen eine Erhöhung der Einkommen in zwei Stufen vor: Zum 1. April 2025 soll es ein Plus von drei Prozent geben, mindestens aber 110 Euro mehr im Monat. Zum 1. Mai 2026 soll es dann noch einmal 2,8 Prozent mehr geben. Dies teilte die Schlichtungskommission unter Vorsitz des früheren hessischen Ministerpräsidenten Roland Koch (CDU) und des früheren Bremer Staatsrats Hans-Henning Lühr mit.

Die Tarifgespräche für die mehr als 2,5 Millionen Beschäftigten in wichtigen Jobs von der Kita bis zur Müllabfuhr waren am 17. März nach drei Verhandlungsrunden gescheitert. Deshalb mussten die Schlichter eine Lösung suchen. Darüber soll am 5. April nochmals von den Tarifpartnern verhandelt werden.

27 Monate Laufzeit

Der Vorschlag sieht weitere Einzelheiten vor. Demnach soll der neue Tarifvertrag 27 Monate laufen. Die Jahressonderzahlung für die Beschäftigten soll ab dem Jahr 2026 erhöht werden. Zudem sollen Beschäftigte außerhalb von Kliniken und Pflegeheimen die Möglichkeit bekommen, Teile der Jahressonderzahlung in freie Tage zu tauschen. Ab dem Jahr 2027 sollen sie dem Schlichtervorschlag zufolge einen weiteren Urlaubstag bekommen.

Ab 2026 soll die Möglichkeit geschaffen werden, die wöchentliche Arbeitszeit freiwillig auf bis zu 42 Stunden zu erhöhen. Darüber hinaus empfehlen die Schlichter, die Regelungen zu Langzeitkonten, zur Gleitzeit und zur Arbeitszeit von Rettungsdiensten zu verbessern.

Während des Tarifstreits hatten die Gewerkschaften Verdi und dbb Beamtenbund immer wieder Warnstreiks organisiert, die Hunderttausende Menschen im Alltag berührten, so etwa in Kliniken oder Pflegeeinrichtungen oder an Flughäfen.

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Ursprünglich acht Prozent mehr gefordert

Ursprünglich forderten die Gewerkschaften acht Prozent mehr Geld, mindestens aber 350 Euro mehr im Monat, sowie unter anderem mindestens drei zusätzliche freie Tage im Jahr. Diese Forderungen bezeichnete die Arbeitgeberseite - die Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände VKA und das Bundesinnenministerium - als nicht finanzierbar. 

Während der Verhandlungen boten die Arbeitgeber dem Vernehmen nach eine Erhöhung der Entgelte um 5,5 Prozent sowie ein höheres 13. Monatsgehalt und höhere Schichtzulagen. Die Laufzeit blieb offen. Den Gewerkschaften reichte das nicht, sie wollten aber weiter verhandeln. 

Letztlich rief die Arbeitgeberseite die Schlichtung an, weil die Gewerkschaften sich zu wenig bewegt hätten. Nach dem letzten Verhandlungsstand erwartete VKA-Präsidentin Karin Welge Kosten von 15 Milliarden Euro verteilt auf zwei Jahre. 

Die 26-köpfige Schlichtungskommission unter dem Vorsitz von Koch und Lühr hatte seit Montag an einem unbekannten Ort getagt. Koch kam die Rolle des „stimmberechtigten Schlichters“ zu, der im Streitfall den Ausschlag gibt. Auf der Basis ihrer Empfehlung verhandeln nun erneut die Tarifparteien. Voraussichtlich passiert dies am 5. April. Während der Schlichtung gibt es in diesem Tarifkonflikt keine Warnstreiks.

© dpa-infocom, dpa:250328-930-417223/2


Von dpa
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