Ein blutiges Ende hat ein Streit am Freitagabend am Bahnhofsvorplatz in Bad Windsheim genommen: Weil einer der Beteiligten mit einer Waffe Polizeibeamte bedrohte, schossen diese auf ihn. Dabei erlitt der 31-Jährige schwere Verletzungen. Er wurde in eine Klinik geflogen und dort intensivmedizinisch versorgt.
Laut Polizei hatte sich der Mann vor dem Bahnhof mit einem 30-Jährigen getroffen, der ihm ein Fahrzeug verkaufen wollte. Dabei seien die beiden aneinander geraten und es habe sich ein Streit mit Handgreiflichkeiten entwickelt, berichtete Präsidiumssprecher Michael Petzold. Deshalb habe der Autoverkäufer um 17.15 Uhr die Polizei gerufen.
Als zwei Streifenbesatzungen am Bahnhof eintrafen, habe sie der 31-Jährige mit einer Schusswaffe bedroht. Und weil er diese trotz mehrfacher Aufforderung nicht abgelegt habe, „kam es zum polizeilichen Schusswaffengebrauch“, so der Präsidiumssprecher.
Was vor den Schüssen geschah: Erste Erkenntnisse der Ermittler
Die schweren Verletzungen des Mannes hätten die eingesetzten Beamten bis zum Eintreffen des Rettungsdiensts erstversorgt, berichtete Petzold weiter. Danach sei der 31-Jährige in eine Klinik geflogen und dort intensivmedizinisch behandelt worden. Derweil hieß es, der andere Beteiligte sei zumindest augenscheinlich unverletzt geblieben.
Im Rahmen des Einsatzes war ein Großaufgebot von Polizei, Feuerwehr und Rettungskräften vor Ort. Der Bereich um den Bahnhof – die Durchfahrt durch die Oberntiefer Straße/Eisenbahnstraße sowie der Bahnhofsplatz – waren bis in die späten Abendstunden gesperrt. Zudem verkehrten keine Züge, ein Schienenersatzverkehr war nicht möglich, wie die Deutsche Bahn informierte.
Die Kriminalpolizei Ansbach habe die Ermittlungen zur Klärung der Hintergründe des Geschehens aufgenommen, so der Sprecher des mittelfränkischen Polizeipräsidiums. Die Ermittlungen hinsichtlich der Rechtmäßigkeit des Schusswaffengebrauchs führe indes das Bayerische Landeskriminalamt unter Sachleitung der Staatsanwaltschaft Nürnberg-Fürth.
Während des Einsatzes am Bahnhof wurde der Polizei mitgeteilt, dass eine Person auch beim derzeitigen Frühlingsfest mit einer Waffe gesehen worden sei. Deshalb fuhren Beamte zum Festplatz, wo sie einen Mann mit einer Softair-Waffe antrafen. Dieser Vorfall stehe jedoch in keinem Zusammenhang mit der Schießerei am Bahnhof, erklärte Polizeisprecher Petzold am Freitagabend auf Nachfrage.