Brennen beim Wasserlassen, häufiger Harndrang und starke Schmerzen im Unterleib: Das sind typische Symptome einer Blasenentzündung. Dabei handelt es sich meist um eine bakterielle Infektion der Harnblasenschleimhaut.
Häufiger Geschlechtsverkehr, Diabetes oder Immunerkrankungen können solche Entzündungen begünstigen. Oder eben das Sitzen auf dem Kalten, wodurch die Blase schlechter durchblutet wird - und anfälliger für Keime.
Wie man einer Blasenentzündung vorbeugt und ihre Symptome lindert, erklärt Bernadette Schneider. Sie ist Fachärztin für Allgemeinmedizin und Ärztliche Leiterin des Helios MVZ IGP Dresden.
Um einer Blasenentzündung vorzubeugen, sollten Sie darauf achten, dass Sie ausreichend trinken und regelmäßig auf die Toilette gehen. Denn Restharn in der Blase birgt die Gefahr einer Infektion.
Damit sich mögliche Bakterien nach dem Sex nicht festsetzen, ist der Toilettengang danach besonders wichtig. Und: Schneider empfiehlt, sich von vorne nach hinten abzuwischen, um die Keime aus dem Darm nicht in die Scheide zu reiben.
Auch eine Dusche nach dem Sex kann dazu beitragen, eine Blasenentzündung zu verhindern.
Im Falle einer akuten Entzündung hilft: viel trinken. Das hilft dem Körper dabei, die angesammelten Bakterien wieder auszuspülen. So sollten Betroffene laut Schneider mindestens 1,5 bis 2 Liter pro Tag trinken, am besten stilles Wasser oder ungesüßten Nieren- und Blasentee.
Bei einer Infektion sollte auf Geschlechtsverkehr verzichtet werden. Damit sich die verkrampfte Blasenmuskulatur entspannen kann, rät Schneider zu Wärme - in Form eines Wärmekissens oder einer Wärmflasche etwa.
Bei schweren Symptomen wie Fieber oder Flankenschmerzen, Schwangerschaft oder Begleiterkrankungen der Blase oder Nieren sollte man laut Schneider einen Arzt oder eine Ärztin aufsuchen.
Bei einer akuten Blasenentzündung verschreibt er oder sie in der Regel ein Antibiotikum. Wenn die Symptome nicht schwerwiegend sind und keine Vorerkrankungen vorliegen, kann eine Blasenentzündung auch mit Schmerzmitteln wie Ibuprofen behandelt werden. Auch pflanzliche Mittel wie Beerenblattextrakte, die entzündungshemmend wirken, können Schneider zufolge helfen.
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