Saßen Sie auch schon mal im Sommer vor einem Restaurant und bekamen von oben einen Schwall Gießwasser ab? Oder ist Ihr Nachbar genervt, weil Wasser aus Ihren Balkonkästen seine Gartenmöbel verschmutzt?
„Wenn nichts runtertropfen soll, rate ich zu Wasserspeicherkästen“, sagt Reiner Höpken, geschäftsführender Vorstand des Bundesverbands Einzelhandelsgärtner (BVE). Man gießt dann nicht direkt die Blumenerde oder die Pflanzen, sondern füllt regelmäßig einen Wasserspeicher im Blumenkasten oder Pflanztopf auf, aus dem sich das Grün dann selbst bedient.
Zwar haben auch die Blumentöpfe mit Wasserreservoir Kapazitätsgrenzen. Regnet es stark oder über lange Zeit, läuft der Tank voll - und letztlich über. „Aber wenn es so doll regnet, dann wird der Nachbar unten sowieso nass“, so Höpken. Ansonsten wird das Wasserlager am besten immer so aufgefüllt, dass der Wasserstandsanzeiger etwa in der Mitte der beiden Markierungen steht.
Blumenkästen ohne Wasserreservoir müssen an der Unterseite Abzugslöcher haben. Sonst staut sich Gieß- und Regenwasser im Topf auf. Das schädigt die Wurzeln - und die Pflanzen gehen rasch ein, erläutert Gärtner Höpken.
Aber die Gießwasser-Dusche für Nachbarn und Passanten lässt sich reduzieren - und zwar durch dosiertes Gießen. „Ganz trockenes Substrat nimmt das Wasser schlecht auf“, erklärt Höpken. Das Gießwasser läuft daher zu großen Teilen einfach durch die Blumenerde.
Sein Tipp: Dem Blumenkasten anfangs nur eine kleine Menge Wasser geben, damit sich das Substrat wieder langsam vollsaugt. „Dann eine Viertel- bis eine halbe Stunde warten und ein zweites Mal gießen, eventuell noch ein drittes Mal.“
Für Sie ausprobiert: Alternativ kann man viele Blumenkästen so aufhängen, dass sie nach innen zeigen - so tropft es nur auf den eigenen Balkon. Manche Balkone haben auch Brüstungen mit Aussparungen für Kästen und Töpfe. Oft kann man darein auch Untersetzer stellen, die überschüssiges Gießwasser auffangen.
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