Bisher hatten Reisende mit dem Ziel Sri Lanka die Wahl, wie sie ihr Visum beantragen. Es war direkt am Flughafen bei der Einreise möglich, also „on arrival“ - häufig mit langen Warteschlangen verbunden. Oder vorab über die Botschaft. Oder online per E-Visum. Doch nach einem Beschluss des Obersten Gerichtshofs in Sri Lanka musste im August die Website für E-Visa (www.srilankaevisa.lk) sofort deaktiviert werden.
Zu der einstweiligen Verfügung heißt es auf der Internetseite: „Aufgrund dieser Anordnungen wird die Website mit Wirkung zum 2. August um 17:00 Uhr (Sri Lanka Standard Time) gesperrt.“ Die Zeitangabe entspricht etwa 13:30 Uhr in Deutschland.
Wer sein E-Visum nach diesem Zeitpunkt beantragt hat, erhält nach Angaben von der Website eine Rückerstattung. Antragsteller sollen dafür ihre Bewerbungsreferenznummer an travel.partner@srilankaevisa.lk mitteilen.
Das E-Visum-Verfahren wurde in Sri Lanka erst im April eingeführt. Doch es gab Vorwürfe über Verfahrensverstöße, Korruption und ein intransparentes Auftragsvergabeverfahren, berichtet das Touristik-Fachportal „fvw.de“.
Ein Expertengremium wurde eingesetzt. Das E-Visum-Verfahren wurde vorerst per Gerichtsbeschluss ausgesetzt - das soll so bleiben, bis Transparenz herrscht. Derzeit ist es also nicht möglich, ein E-Visum zu beantragen.
Aufgrund der Einschätzung des Expertengremiums soll das Parlament in Sri Lanka Folgendes beschlossen haben: Ab 1. Oktober sollen Urlauber aus 35 Ländern kostenlose Touristenvisa erhalten. Diese Visa sind 30 Tage gültig. Auch Deutschland gehört zu diesen Ländern. Die Regelung soll zunächst für sechs Monate gelten.
Allerdings: Das Auswärtige Amt sowie die Botschaften müssen dazu noch informiert werden. Auf deren Internetseite stehen dazu noch keine Angaben. Unklar ist laut „fvw.de“ auch, ob die Regelung pünktlich umgesetzt wird.
Sicher ist aber: Wer in den kommenden Wochen nach Sri Lanka reisen will, kann sein Visum weiterhin bei der Einreise vor Ort am Flughafen beantragen.
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