Der FC St. Pauli hat einen großen Schritt Richtung Bundesliga-Aufstieg gemacht. Nach zwei Niederlagen hintereinander gewann der Tabellenzweite der 2. Fußball-Bundesliga am Sonntag mit 2:1 (1:1) bei Hannover 96 und verteidigte dadurch seinen Fünf-Punkte-Vorsprung auf den Verfolger Fortuna Düsseldorf auf dem Relegationsplatz.
Vor 49.000 Zuschauern köpfte Johannes Eggestein in der 65. Minute den Siegtreffer gegen starke 96er. Die erste Hamburger Führung durch Oladapo Afolayan (41.) hatte der 22 Jahre alte Startelf-Debütant Lars Gindorf (45.) noch schnell wieder ausgeglichen.
St. Pauli hatte in der ersten Halbzeit viel Glück. Nordrivale Hannover bot eine der stärksten Leistungen in dieser Saison und vergab durch Sei Muroya (3.), Gindorf (15./24.) und Phil Neumann (31.) schon mehrere gute Möglichkeiten, ehe die Hamburger durch Marcel Hartel zur ersten eigenen Großchance kamen (38.).
Der Aufstiegsfavorit wurde nach der Pause aber deutlich souveräner und selbstsicherer. In der zweiten Halbzeit hatte St. Pauli ein Chancenplus. In Gefahr geriet dieser wichtige Auswärtssieg nur noch bei einer großen Ausgleichschance von Cedric Teuchert (83.).
Hertha BSC hingegen hat den erhofften dritten Sieg in Serie verpasst und wieder einen Rückschlag kassiert. Die Berliner verloren beim Karlsruher SC mit 2:3 (1:2) und rutschten auf den siebten Tabellenplatz ab. Noch mal ins Aufstiegsrennen eingegriffen hätten die Hauptstädter vermutlich ohnehin nicht. Trainer Pal Dardai kann mit Blick auf seine ungeklärte Zukunft aber jedes gute Ergebnis brauchen.
Marco Thiede, der erstmals in dieser Saison ein Liga-Spiel von Beginn an bestritt, brachte den KSC in der 16. Minute in Führung. Haris Tabakovic (23.) sorgte mit seinem 20. Saisontor für den Ausgleich, dann traf Igor Matanovic (45.) erneut für die Badener. Die Hertha kratzte am 2:2, doch Marvin Wanitzek (77.) erhöhte für Karlsruhe. Die Gäste konnten durch ein weiteres Tor von Tabakovic per Handelfmeter (87.) nur noch verkürzen. Der KSC kletterte durch seinen vierten Heimsieg in Serie auf Rang fünf. Der Rückstand auf Relegationsplatz drei beträgt allerdings neun Punkte.
Während der ersten Halbzeit gab es einen medizinischen Notfall. Ein Fan der Gastgeber war von der Brüstung gestürzt. Die Person sei medizinisch versorgt und abtransportiert worden, teilte der KSC mit. Sie sei ansprechbar. Die Fanlager beider Clubs, die seit Jahrzehnten eine innige Freundschaft verbindet, hatten die Unterstützung von den Rängen daraufhin bis zur Pause eingestellt. Vor dem Spiel hatte es eine Choreografie durch fast das ganze Stadion gegeben.
Der 1. FC Magdeburg hat die Abstiegssorgen von Hansa Rostock massiv vergrößert und selbst einen entscheidenden Schritt zum Klassenverbleib gemacht. Das Team aus Sachsen-Anhalt gewann in Rostock mit 2:0 (2:0). Durch die Niederlage blieb der FC Hansa weiter auf dem Abstiegsrelegationsplatz 16 mit nur einem Punkt vor dem Tabellenvorletzten 1. FC Kaiserslautern. Die Magdeburger verbesserten sich auf Rang zwölf und liegen vier Spieltage vor dem Saisonende fünf Zähler vor Rostock. Die Führung der Gäste erzielte Luca Schuler (18.) nach einem Fehlpass von Hansas Mittelfeldspieler John-Patrick Strauß. Daniel Heber (40.) traf per Kopf für die Magdeburger nach einem Freistoß von Baris Atik.
Die Rostocker begannen sehr engagiert und bereiteten mit ihrem hohen Pressing dem Gegner einige Probleme. Nur wenige Male gelang es den Magdeburgern, nach vorn zu kommen. Nach dem Tor von Schuler änderte sich das Bild komplett. Die spielerisch starken Gäste erarbeiteten sich einige Chancen, oft begünstigt durch zahlreiche Fehler in der Rostocker Hintermannschaft. Die Pausen-Führung war daher verdient. Nach dem Wechsel bemühte sich Rostock um den schnellen Anschlusstreffer. Die Magdeburger standen aber sicher und wurden kaum in Bedrängnis gebracht. Ein höherer Sieg wäre möglich gewesen, wenn sie ihre Konter besser ausgespielt hätten.
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