„test“: Welches Craft Bier schmeckt am besten? | FLZ.de

arrow_back_rounded
Lesefortschritt
Veröffentlicht am 27.08.2024 05:02

„test“: Welches Craft Bier schmeckt am besten?

Darf es ein Pale Ale oder ein IPA sein? Beide sind beliebte Craft-Bier-Stile, doch während IPA für seine kräftigen Bitternoten bekannt ist, zeichnet sich Pale Ale durch eine mildere Hopfenintensität aus. (Foto: Laura Ludwig/dpa-tmn)
Darf es ein Pale Ale oder ein IPA sein? Beide sind beliebte Craft-Bier-Stile, doch während IPA für seine kräftigen Bitternoten bekannt ist, zeichnet sich Pale Ale durch eine mildere Hopfenintensität aus. (Foto: Laura Ludwig/dpa-tmn)
Darf es ein Pale Ale oder ein IPA sein? Beide sind beliebte Craft-Bier-Stile, doch während IPA für seine kräftigen Bitternoten bekannt ist, zeichnet sich Pale Ale durch eine mildere Hopfenintensität aus. (Foto: Laura Ludwig/dpa-tmn)

Pale Ale und Indian Pale Ale: Fallen diese Begriffe, geht es oft um Craft Bier, also um Biere, die in aller Regel nicht großindustriell gefertigt werden, sondern oft von kleineren Betrieben. Und diese zwei Braustile sind der Craft-Bier-Szene besonders beliebt. Während ein India Pale Ale (IPA) genau das Richtige für Fans kräftiger Bitternoten ist, wird ein Pale Ale im Vergleich mit weniger Hopfen gebraut - und ist damit weniger bitter.

Doch welches Craft Bier schmeckt denn nun am besten? Dieser Frage ist die Stiftung Warentest nachgegangen. Sie hat zwölf Craft Biere, sechs Pales Ales und sechs Indian Pale Ales (IPA), verkosten lassen. Und zwar von zehn Prüferinnen und Prüfern, die für die sensorische Beurteilung von Bier geschult sind („test“-Ausgabe 9/2024). 

Woher die Fruchtnoten kommen

Doch vorab noch ein bisschen Theorie: Dass Craft Biere im Geschmack an Südfrüchte wie Ananas, Maracuja oder Litschi erinnern können, liegt an bestimmten Hopfenzüchtungen. 

Hinter intensiven Fruchtaromen steckt zudem oft auch das sogenannte „Hopfenstopfen“. Dabei geben Brauer ein zweites Mal Hopfen ins erkaltete Bier, wie Martin Zarnkow vom Forschungszentrum für Brau- und Lebensmittelqualität der TU München im „test“-Bericht erklärt. Und: Craft Brauer setzen teils andere Hefen als die klassischen ein - auch so kommen neue Aromen ins Spiel. 

Der Testsieger stammt von der Insel Rügen 

Welches Craft Bier ist nun am leckersten? Plakativ lässt sich sagen: Von der Küste schmeckt's am besten. 

So geben die Testerinnen und Tester dem „Überseehopfen IPA“ der Rügener Insel-Brauerei mit Blick auf Aussehen, Geruch und Geschmack eine glatte Eins in dieser Teilkategorie. Es riecht und schmeckt unter anderem „stark nach Südfrüchten, sehr leicht rauchig und sehr leicht hefig-fruchtig mit floralen, holzigen sowie Honig- und Sherrynoten“, fasst „test“ den Eindruck der Bier-Experten zusammen. 

Mit der Gesamtnote 1,6 landet das Produkt von der Ostseeinsel auch insgesamt auf Platz eins. Nur eine Sache dürfte bei dem einen oder der anderen für einen leicht bitteren Nachgeschmack sorgen: Mit rund neun Euro pro Liter ist es das teuerste Bier im Test. 

Diese Pale Ales schmecken am besten

Wie sieht es bei den Pale Ales aus? Hier liegen gleich zwei Biere in Sachen Sensorik ganz vorn (jeweils mit der Teil-Note 1,5 und der Gesamtnote 1,9). 

Da ist zum einen das „Pale Ale“ der Kieler Brauerei „Lille“, das ausgeprägt „hopfenwürzig, -harzig (Pinie) und intensiv nach Südfrüchten (Maracuja, Ananas) riecht“. Im Geschmack zeigen sich diese Aromen den Testern zufolge etwas weniger ausgeprägt. 

Überzeugen kann auch das „Atlantik-Ale“ von „Störtebeker Brauspezialitäten“ aus Stralsund. Hier schmecken die Testerinnen und Tester Zitrus- und Grasnoten heraus - und eine „intensive Bitternote, die rasch abklingt“. Übrigens handelt es sich dabei mit einem Preis von 2,78 Euro pro Liter um das günstigste Bier im Test. 

Ein Dosenbier mit Bisphenol A 

Die Warentester haben nicht nur den Geschmack der Craft Biere beurteilt, sondern die Produkte auch auf Schadstoffe hin untersucht. Die gute Nachricht: Hier gab es nur wenig zu bemängeln. 

In einem Craft Bier aus der Dose wiesen die Testerinnen und Tester allerdings Bisphenol A (BPA) nach. Dabei handelt es sich um einen Schadstoff, der bei langfristiger Aufnahme auf die Fruchtbarkeit schlagen kann. Immerhin: Der BPA-Gehalt in dem betroffenen Bier war gering, er lag unter dem Grenzwert für Trinkwasser.

© dpa-infocom, dpa:240827-930-214078/1


Von dpa
north