Die Stimmung der Windenergiebranche hat sich einer Umfrage zufolge in Deutschland und der Europäischen Union deutlich verbessert. Sowohl im Onshore- als auch im Offshore-Bereich - also der Windkraft an Land beziehungsweise auf hoher See - ließen sich positive Veränderungen in der Wahrnehmung der Marktentwicklung und der Rahmenbedingungen feststellen, heißt es im 13. Trendindex der WindEnergy Hamburg, der Weltleitmesse für Windenergie. Nordamerika, Asien und der Rest der Welt bewerteten den globalen Markt dagegen leicht schlechter.
Nach dem Rückgang in der vorangegangenen Befragung sei die durchschnittlich erwartete Leistung von neu installierten Offshore-Turbinen für das Jahr 2030 signifikant von 18 auf 19 Megawatt gestiegen. Ende 2023 seien Prototypen mit etwa 22 Megawatt vorgestellt worden. Das übe Druck auf den Markt aus und habe dazu geführt, dass sich 20 Prozent der Befragten für eine Leistung von 22 bis 25 Megawatt entschieden. Im Onshore-Bereich werde dagegen für das Jahr 2030 eine geringfügig niedrigere Leistung von neu installierten Turbinen erwartet – im Durchschnitt etwa 8,3 Megawatt.
Obwohl die Regulatorik, die Genehmigungen und der Netzausbau sowohl bei der On- als auch bei der Offshore-Windenergie für die Befragten große Hürden darstellten, seien die Werte im Onshore-Bereich deutlich höher. Anders sehe es im Bereich Investitionskosten aus: Dort sehe fast jeder Zweite eine große Hürde für die Offshore-Windenergie. Auch die technologischen Herausforderungen seien dort höher. Auffallend sei jedoch, dass die Hürden im Offshore-Bereich dennoch deutlich geringer wahrgenommen würden.
Der WindEnergy Trendindex wird den Angaben zufolge seit 2018 halbjährlich erhoben. Diesmal gaben bei der Umfrage von Mitte März bis Mitte Mai mehr als 800 Personen ihre Einschätzung zu den Entwicklungen der weltweiten On- und Offshore-Windindustrie ab. Damit seien seit 2018 mehr als 12.000 Online-Fragebögen von Expertinnen und Experten der Windenergie-Branche ausgefüllt worden.
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