Mehr Grün und mehr Schatten können die besonders hohe Temperaturen in den Innenstädten aus Sicht des Umweltbundesamts erträglicher machen.
„Wir sind dem Hitzeinseleffekt nicht schutzlos ausgeliefert“, erklärte UBA-Präsident Dirk Messner. „Mit deutlich mehr Grün, vor allem neuen Bäumen und mehr Verschattung durch außenliegenden Sonnenschutz sowie Dach- und Fassadenbegrünung lässt sich der Aufenthalt im Freien und die Temperaturen in den Wohnungen wesentlich angenehmer gestalten.“ Der alte Baumbestand in den Städten müsse geschützt und regelmäßig bewässert werden.
Das UBA hatte den Angaben zufolge unter anderem mit Simulationsberechnungen systematisch untersucht, wie sich in Innenstadtquartieren und in den Gebäuden dort kühlere Temperaturen erreichen lassen. Neben Hamburg, Köln und Frankfurt blickten die Forscher auch nach Madrid und Tunis. Bäume mit großen Kronen, Markisen und Schirme hätten für positive Effekte in den Quartieren wie in den Häusern und Wohnungen gesorgt. Auch Dachbegrünungen, das Versprühen von Wasser und helle Farben für die Fassaden wirkten sich günstig aus. Mit diesen Maßnahme sank auch der Energiebedarf für die Kühlung, berichten die Wissenschaftler weiter. Ohne Komforteinbußen könne in den subtropischen Quartieren oder etwa in Dachgeschosswohnungen in den gemäßigten Breiten nicht auf eine Klimaanlage verzichtet werden.
Hintergrund der Untersuchungen ist, dass die Temperaturen in Städten höher sind als im Umland. Experten sprechen vom „urbanen Hitzeinseleffekt“. Der ist laut UBA in den Sommernächten besonders stark. Großflächig versiegelte Böden und fehlendes Grün seien der Grund, dass weniger Kühlung durch Verdunstung entsteht. Zudem heize sich die Bebauung auf, Luft könne nicht so gut zirkulieren und auch Abwärme von Motoren trage zur Hitzeinselbildung in Städten bei.
© dpa-infocom, dpa:220703-99-889869/2