Von Bismarck bis Barbie: Politiker in Fastnacht-Stimmung | FLZ.de

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Veröffentlicht am 02.02.2024 19:04

Von Bismarck bis Barbie: Politiker in Fastnacht-Stimmung

Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) und Karin Baumüller-Söder feiern als Reichskanzler Otto von Bismarck und eine Dame aus der Zeit Bismarcks bei der Livesendung des Bayerischen Rundfunks „Fastnacht in Franken” in den Mainfrankensälen. (Foto: Karl-Josef Hildenbrand/dpa)
Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) und Karin Baumüller-Söder feiern als Reichskanzler Otto von Bismarck und eine Dame aus der Zeit Bismarcks bei der Livesendung des Bayerischen Rundfunks „Fastnacht in Franken” in den Mainfrankensälen. (Foto: Karl-Josef Hildenbrand/dpa)
Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) und Karin Baumüller-Söder feiern als Reichskanzler Otto von Bismarck und eine Dame aus der Zeit Bismarcks bei der Livesendung des Bayerischen Rundfunks „Fastnacht in Franken” in den Mainfrankensälen. (Foto: Karl-Josef Hildenbrand/dpa)

Als streng blickender Reichskanzler Bismarck hat sich der bayerische Ministerpräsident Markus Söder (CSU) beim Franken-Fasching in Veitshöchheim am Freitagabend präsentiert. Welche politische Botschaft dahintersteckt? Schon Franz Josef Strauß habe einst gesagt, die Bayern müssten „in schweren Zeiten“ die letzten Preußen sein. Allerdings: Der Schnauzer kratze und sei hinderlich beim Essen und Trinken. Aber freilich - für Veitshöchheim sei er bereit, „jedes Opfer zu geben“.

Deutlich weniger staatstragend war der Auftritt von Katharina Schulze, Grünen-Fraktionschefin im Landtag. Als fröhlich lächelnde Barbie mit blonden Locken mit pinkfarbener Handtasche genoss sie das Blitzlichtgewitter. Und jammerte nur ein wenig über ihre zu kleinen Schuhe: Sie seien eine Leihgabe von einer Freundin, sagte sie. Die habe Größe 37, Schulze selbst aber 38. Das sei aber kein Problem, denn: „Barbie sieht auch immer so aus, als habe sie Fußschmerzen.“ Unabhängig davon fühle sie aber „den Barbie-Vibe“ sehr, sagte die 38-Jährige. 

Aiwanger mauert

Vermutlich verband sie mit ihrem Outfit keine politische Botschaft. Ganz anders dagegen viele weitere Politikerinnen und Politiker: Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (Freie Wähler) zeigte sich als Maurer, nachdem er im Vorjahr als Zimmermann nach Veitshöchheim gekommen war. Er wolle ein Zeichen für das Handwerk setzen. „Deutschland muss wieder ein paar Steine aufeinander setzen“, sagte er. Und fügte hinzu: „Es lebe das ehrbare Handwerk.“ 

Die Chefin im Parlament präsentierte sich als Chefin im Zirkus: Landtagspräsidentin Ilse Aiwanger (CSU) erschien im Frack und mit Mini-Löwen als Accessoire. „Manchmal kommt man sich auch im Parlament wie eine Dompteurin vor“, scherzte sie über ihre Kostümwahl. Auf die Idee für die Verkleidung sei sie selbst gekommen, für die Umsetzung habe das Team vom Mainfrankentheater Würzburg gesorgt.  

Wenig subtil war die politische Botschaft bei Manfred Weber (CSU) verpackt. Der Fraktionsvorsitzende der Europäischen Volkspartei im Europa-Parlament war komplett in den Farben der EU gekleidet, inklusive blauem Hut.  

Der bayerische Digitalminister Fabian Mehring (Freie Wähler) erschien als Punk - und hatte auf seinem T-Shirt gleich vermerkt, wogegen er protestiert, nämlich gegen Faxe. Er sei der „Anti-Fax-Punk“, sagte er dem Bayerischen Rundfunk. Hintergrund: Mehring hatte vor einigen Wochen erklärt, er wolle die Faxe in den bayerischen Amtsstuben abschaffen.

Grusel-Auftritt 

Als „Wonder Woman“ kam Kultusministerin Anna Stolz (Freie Wähler) nach Veitshöchheim. Das sei eine starke Frau, die für das Gute in der Welt kämpft, sagte sie. „Und genauso kämpfe ich für die Kinder und Lehrkräfte in Bayern.“  

Gruselig war der Auftritt von CSU-Generalsekretär Martin Huber: In Anlehnung an die Serie „Wednesday“ präsentierte sich Huber als „Onkel Fester“ in einem langen schwarzen Mantel - und eine Hand war an seiner Schulter drapiert. Seine Frau trug lange schwarze Zöpfe und ein dunkles Kleid. Ihm und seiner Frau sei es sehr wichtig, im Fasching als Paar auftreten zu können, begründete er die aufeinander abgestimmte Kostümwahl. Wegen der aufwendigen Verkleidung sei sie allerdings am Freitag schneller fertig gewesen als er: „Seltsamerweise ging es bei der Frau schneller als beim Mann“, sagte er schmunzelnd.

© dpa-infocom, dpa:240202-99-850983/3


Von dpa
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