Uehlfeld, Dachsbach und Gerhardshofen stellen bei den Bundestagswahlen im Landkreis Neustadt/Aisch-Bad Windsheim wieder eine Besonderheit dar. Die drei Kommunen gehören – anders als alle anderen Kommunen im Landkreis – seit der 2021er Bundestagswahl nicht mehr zum Wahlkreis Fürth, sondern zum Wahlkreis Erlangen. Dieser umfasst ansonsten die Stadt Erlangen und den Landkreis Erlangen-Höchstadt.
Es wird auf alle Fälle einen neuen Direktmandatsträger geben. Denn der 2021 gewählte Stefan Müller (CSU) tritt nicht mehr an. Der gebürtige Neustädter wechselte vor wenigen Monaten aus dem Bundestag an die Spitze des bayerischen Genossenschaftsverbands.
Für die CSU geht nun erstmals Dr. Konrad Körner ins Rennen. Der Jurist ist in seiner Heimatstadt Herzogenaurach Stadtrat und seit 2020 auch Kreisrat im Kreis Erlangen-Höchstadt.
Für die SPD bewirbt sich – wie schon 2021 – erneut Martina Stamm-Fibich ums Direktmandat. Die ehemalige Marketing- und Kommunikationsmanagerin ist seit 2013 Mitglied des Bundestags und errang ihr Mandat jeweils über die Landesliste ihrer Partei.
Für die Grünen ist diesmal Paulus Guter im Rennen. Der 30-jährige Ingenieur aus Erlangen engagiert sich schon seit Jahren im Bereich von Klimaschutz und Mobilität.
Die AfD hat in der ersten Dezemberhälfte Robert Aust zu ihrem Direktkandidaten gewählt. Der 62-jährige Sicherheitsingenieur ist der mittelfränkische Bezirksschriftführer seiner Partei und Vorsitzender des Kreisverbands Erlangen-Höchstadt.
Die FDP hat Leif Erik Persson zum Direktkandidaten für die Bundestagswahl gekürt. Der 32-Jährige ist Ingenieur und Leitender Angestellter sowie im Landkreis Erlangern-Höchstadt der Kreisvorsitzende seiner Partei.
Die Linke hat Lukas Eitel zu ihrem Direktkandidaten nominiert. Der 26-jährige Erlanger wurde Mitte Dezember gewählt. Eitel ist für die Linke ehrenamtlicher Stadtrat in Erlangen.
Der Direktkandidat der Freien Wähler ist Axel Rogner. Er kandidierte bereits für den bayerischen Landtag. Der 58-jährige stellvertretende Werkleiter eines Automotive-Konzerns in Herzogenaurach ist dritter Bürgermeister in Höchstadt und zudem Mitglied des Kreistags Erlangen-Höchstadt.
Für die Piratenpartei tritt erneut Jürgen Purzner als Direktkandidat an. Auch er war schon 2021 der Erststimmenbewerber seiner Partei. Der 61-Jährige ist hauptberuflich IT-Berater.
Verena Röckelein kandidiert für die Partei Volt. Die 39-Jährige ist Lehrerin aus Höchstadt.
Bei den Bundestagswahlen 2021 hatte Erststimmen-Sieger Stefan Müller mit 35,1 Prozent im Vergleich zu den anderen Direktkandidaten seiner Partei (die Christsozialen gewannen in 45 der damals 46 bayerischen Wahlkreise) ein eher maues Ergebnis. Dies wurde dem großstädtischen Einfluss von Erlangen zugeschrieben, wo sich die CSU traditionell etwas schwerer tut. Diesmal kommt für den CSU-Kandidaten Konrad Körner noch hinzu, dass er Neuling ist. Nichtsdestoweniger bleibt er aufgrund seiner Parteizugehörigkeit der Favorit auf den Sieg bei den Erststimmen im Wahlkreis.
Durch die Wahlrechtsreform ist das Direktmandat nicht mehr garantiert. Die CSU darf künftig nur noch so viele Abgeordnete nach Berlin entsenden, wie ihr nach ihrem Zweitstimmenanteil zustehen. Je nach dem Abschneiden der Partei bei den Zweitstimmen, kann der Fall eintreten, dass der CSU weniger Mandate zustehen als sie erfolgreiche Direktkandidaten vorweisen kann. Die prozentual schlechtesten Erststimmenbewerber dürfen dann nicht in den Bundestag einziehen.
Der Großteil der Gemeinden im Landkreis Neustadt/Aisch-Bad Windsheim gehören zum Bundestagswahlkreis Fürth. Die Übersicht über die Kandidatinnen und Kandidaten dort haben wir hier zusammengestellt:
Das übrige Westmittelfranken wird vom Wahlkreis Ansbach repräsentiert. Darin ist auch der Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen integriert. Alle Kandidatinnen und Kandidaten im Überblick finden Sie in diesem Artikel: