Wer jetzt den Garten auf den Winter vorbereitet, steht in den nächsten Wochen wohl öfter vor der Frage: Den Rasen noch einmal mähen - oder nicht? Wann der letztmögliche Zeitpunkt für den Rasenschnitt ist, richtet sich allerdings nicht nach dem Kalender, sondern nach der Witterung, sagt Jürgen Herrmannsdörfer, Vorstandsmitglied im Bundesverband Einzelhandelsgärtner.
Bei Temperaturen um die 15 Grad wächst das Gras noch. „Das Wachstum wird dann ein bisschen weniger, wenn es unter 10 Grad geht“, so der Gärtnermeister. „Unter 5 Grad kommt es dann fast zum Erliegen.“ Wird es kälter und fehlt es auch zunehmend an Licht, wächst der Rasen also langsamer. Dementsprechend muss man im Herbst generell weniger mähen – nur noch alle zwei bis drei Wochen.
Wichtig ist also, den Rasen im Auge zu behalten. Wenn man merkt, dass er nicht mehr wächst, braucht er keinen Schnitt mehr. Bei Frost sollte man ohnehin nicht mehr mähen - und auch dann nicht, wenn der Rasen nass ist. Mit zu langem Gras sollte der Rasen allerdings nicht in den Winter gehen. Und zu kurz sollte er auch nicht sein. Jürgen Herrmannsdörfer empfiehlt eine Länge von vier Zentimetern.
Wichtig: Alles, was man jetzt mäht, muss runter vom Rasen, kann also nicht auf ihm liegenbleiben. Die Bodenlebewesen können das Abgemähte nun nicht mehr verarbeiten. „Dann bleibt der ganze Schmodder im Rasen hängen und sorgt für eine starke Verfilzung, die man dann im Frühjahr wieder rausmachen muss“, sagt Herrmannsdörfer. Auch Blätter sollte man nicht liegen lassen.
Was der Rasen im Herbst auf jeden Fall braucht: Dünger. Und zwar keinen Stickstoffdünger, sondern laut Herrmannsdörfer am besten einen kaliumbetonten Herbstdünger mit Eisen. Das macht den Rasen widerstandsfähiger für den Winter.
Vertikutiert wird jetzt übrigens nicht mehr. Und auch das Nachsäen kann man guten Gewissens auf das Frühjahr verschieben, wenn die Temperaturen konstant bei über 10 Grad liegen.
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