Auch bei der letzten Entscheidung der englischen Kommunalwahlen hat die Partei des britischen Premierministers Rishi Sunak eine herbe Niederlage erlitten. Die Konservativen verloren die Bürgermeisterwahl in der Region West Midlands knapp gegen die oppositionelle Labour-Partei. Neues Oberhaupt der Metropolregion um die Millionenstadt Birmingham wird der Sozialdemokrat Richard Parker, der den konservativen Amtsinhaber Andy Street ablöst, wie die Wahlkommission am Samstagabend mitteilte.
Damit ist der einzige größere Erfolg der Tories bei den Wahlen, dass sie das Rathaus der nordostenglischen Region Tees Valley verteidigt haben. Insgesamt aber verloren sie etwa die Hälfte der knapp 1000 Sitze in Gemeinderäten, die sie bis dahin gehalten hatten. Selbst die Liberaldemokraten, die im britischen Parlament nur eine Nebenrolle spielen, gewannen mehr Mandate.
Der Wahlforscher John Curtice schrieb in einem Beitrag für die BBC, das Ausmaß der Tory-Niederlage müsse die Partei sorgen. Es sei eines der schlechtesten Resultate der Konservativen jemals bei Lokalwahlen. Das Wahlergebnis in England spiegelt die Umfragen wider, die auf einen Regierungswechsel im Vereinigten Königreich hindeuten.
Labour-Chef Keir Starmer, der womöglich künftige Premierminister, zeigte sich stolz auf seine Partei und forderte Regierungschef Sunak dazu auf, so schnell wie möglich Parlamentswahlen auszurufen. Sunak hatte einen Termin im zweiten Halbjahr angedeutet, aber noch kein genaues Datum genannt. Der letzte mögliche Termin ist im Januar 2025.
Die Sozialdemokraten gewannen außer in West Midlands unter anderem die Bürgermeisterwahlen in London sowie den Metropolregionen Manchester und Liverpool. Sie stellen künftig auch den Bürgermeister in der neu gegründeten Region York and North Yorkshire, in der Sunaks Wahlkreis liegt.
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