Im Dauerregen von Augusta hat Golf-Superstar Tiger Woods beim US-Masters einen Rekord eingestellt: Zum 23. Mal in Serie schaffte der 47-jährige Kalifornier den Cut. Diese Bestmarke hatten zuvor nur Südafrikas Golf-Legende Gary Player und Fred Couples aus den USA erreicht.
Einen Tag nach dem Wetter-Drama mit drei umgestürzten Bäumen im Augusta National Golf Club qualifizierte sich Woods bei strömendem Regen für die beiden entscheidenden Runden am Wochenende. Der fünfmalige Masters-Sieger beendete am Samstag die am Vortag wegen Unwetter abgebrochene zweite Runde mit 73 Schlägen und lag mit insgesamt 147 Schlägen zur Halbzeit des ersten Major-Turniers des Jahres auf dem geteilten 49. Rang.
Der 15-malige Major-Champion zeigte am Samstag bei kühlen Temperaturen und Dauerregen seine Kämpferqualitäten. Die Folgen des schweren Autounfalls, bei dem er sich im Februar 2021 mehrfach das rechte Bein gebrochen hatte, waren auch in Augusta wieder sichtbar. Das lange Gehen über den hügeligen Golfplatz bereitete Woods große Probleme. 1997 gewanner beim Masters seinen ersten Major-Titel. 2019 schrieb er in Augusta nach langer Leidenszeit mit persönlichen Tiefpunkten und Verletzungen mit seinem fünften Masters-Sieg eines der größten Comebacks der Sport-Geschichte.
Am Tag nach den Wetter-Kapriolen hatten die Greenkeeper den legendären Golfplatz wieder in Ordnung gebracht. Die Szenen vom Freitag wirkten sehr dramatisch: Bei zunehmend schlechter werdenden Bedingungen mit Sturm und Regen stürzten drei große Pinien-Bäume nahe der 17. Spielbahn um und verfehlten zahlreiche Zuschauer nur knapp. Wie die Veranstalter mitteilten, gab es keine Informationen über Verletzte. Wie knapp es war, zeigten einige zerstörte Klapp- und Campingstühle, auf denen sich die Golf-Fans in Scharen entlang der wunderschön gelegenen Bahnen auf dem Augusta National Golf Club tummeln und das Geschehen verfolgen.
Als das Unglück passierte hatte Deutschlands Golf-Legende Bernhard Langer seine zweite Runde bereits beendet und war im Clubhaus. Der 65-Jährige aus Anhausen verpasste bei seinem 40. Masters-Start allerdings den Cut. Der Masters-Sieger von 1985 und 1993 schied damit ebenso aus wie der Nordire Rory McIlroy. einer der Top-Favoriten auf den Titel.
In hervorragender Form präsentierte sich Brooks Koepka. Der US-Amerikaner, der sein Geld auf der stark kritisierten und von Saudi-Arabien finanzierten LIV-Tour verdient, lag zur Halbzeit des traditionsreichen Turniers im US-Bundesstaat Georgia mit insgesamt 132 Schlägen zwei Schläge vor dem Spanier Jon Rahm (134). Den dritten Rang nahm überraschend Sam Bennett (136) ein. Der 23-Jährige ist der US-Amateur-Meister und nach 36 Löchern so gut wie kein Amateur mehr seit 1956.
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