Vielleicht kennen Sie diese Situation: Sie möchten sich bei einem Unternehmen bewerben und entdecken plötzlich eine zweite Stelle, die ebenfalls interessant ist. Ist es sinnvoll, sich auf beide Positionen zu bewerben, oder könnte das nach hinten losgehen?
„Hiervon rate ich eher ab, da man sich als Bewerber als passend für ein Stellenprofil darstellen sollte und somit hier nicht authentisch wäre“, so Claudia Sorg-Barth. Sie ist Business Coach, Karriereberaterin und Vorstand bei der Deutschen Gesellschaft für Karriereberatung. Eine solche Doppelbewerbung kann den Eindruck erwecken, dass man sich seiner eigenen Kernkompetenzen und der passenden Rolle und Stelle nicht sicher ist.
Stattdessen empfiehlt Sorg-Barth, zunächst zu überlegen, welche Position am besten zum eigenen Profil passt. Reflektieren Sie, warum beide Stellen für Sie attraktiv sind. Anstatt zwei Bewerbungen zu verschicken, sollte man sich besser auf eine Position konzentrieren.
Falls es einen Ansprechpartner für die Ausschreibungen gibt, kann es sich lohnen, diesen direkt zu kontaktieren. Sorg-Barth rät dazu, die eigene Situation genau zu schildern und zu klären, welche Position am besten geeignet ist oder ob eine Bewerbung für beide Stellen sinnvoll wäre.
Eine Option, die laut Sorg-Barth jedoch eher nachrangig ist: Eine allgemeine Bewerbung zu schreiben, die sich weniger auf die konkrete Stelle als auf den Bereich oder die Funktion des Unternehmens bezieht, und im Anschreiben auf die Stellenanzeigen eingehen.
© dpa-infocom, dpa:240723-930-181829/1