Die Wiesn ist bei Kaiserwetter in den zweiten Festtag gestartet. Am Vormittag zogen mehr als 9000 Trachtler durch München Richtung Oktoberfest. Tausende säumten die Straßen, um das farbenprächtige Spektakel mit Schützen, Brauereigespannen, Musikkapellen und Spielmannszügen zu sehen.
In Ehrenkutschen fuhren Ministerpräsident Markus Söder (CSU), Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) und Wiesn-Chef Clemens Baumgärtner (CSU). In Baumgärtners Kutsche saß als Überraschungsgast Florian Silbereisen. Auch dabei: Wiesnstadträtin Anja Berger (Grüne), Kultusministerin Anna Stolz (Freie Wähler) und Europaminister Eric Beißwenger (CSU). Weit vorn ritt das Münchner Kindl mit, verkörpert derzeit von der Wirtstochter Franziska Inselkammer.
Reiter hatte am Samstag mit dem traditionellen Anzapfen des ersten Fasses das Oktoberfest eröffnet. Er sprach von einem „Traumstart“. Bei Sonne und wolkenlos blauem Himmel kamen am ersten Tag rund eine halbe Million Menschen.
Söder, mit seiner Ehefrau in einer mit weißen und blauen Gladiolen geschmückten Kutsche, zeigte sich den Schaulustigen erneut in kurzer Lederhose - damit hatte er am Vortag bei der Eröffnung des Volksfestes die Aufmerksamkeit auf sich gezogen.
Moriskentänzer und Schäffler, die mit ihrem Tanz die Menschen in der Pestzeit aufheitern wollten, begleiteten den Zug. Aufwendige Trachten mit ebenso aufwendigen Kopfbedeckungen waren zu sehen, etwa Goldhauben, die früher, so hieß es im Bayerischen Fernsehen, so viel kosteten wie ein Pferd. Gruppen aus vielen Teilen Deutschlands sowie Gäste unter anderem aus Österreich, Italien, der Schweiz und der Ukraine reihten sich in den sieben Kilometer langen Zug ein.
Erneut stürmten am Sonntag erste Gäste gleich bei der Öffnung des Geländes zu den Zelten, um einen Platz zu ergattern. Der Besucherlauf hatte am Samstag zu einigen Stürzen geführt, wie die Helfer der Aicher-Sanitätsstation berichteten. Ein Patient habe sich die Schulter ausgekugelt und zwei Finger ausgerenkt. Die Wiesn-Sanitäter mussten bereits Hunderte Patienten versorgen, etwa ein Drittel von ihnen wegen Intoxikation nach zu viel Alkohol.
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