Der Landkreis baut den Tourismus weiter aus: Die Strukturen und Abläufe werden stets verbessert, erklärte die Leiterin des Sachgebietes Kreisentwicklung am Landratsamt, Andrea Fahrnholz, in der CSU-Kreiskonferenz. Die CSU-Fraktion werde den Tourismus weiterhin mit allen Mitteln unterstützen, so lautete das Fazit in Gutenstetten.
Der Kreisvorsitzende und Diespecker Bürgermeister Dr. Christian von Dobschütz konnte aus gesundheitlichen Gründen nicht an der Veranstaltung teilnehmen. Vertreten wurden er von seinem Stellvertreter, Werner Stieglitz. Andrea Fahrnholz informierte über die neuesten Entwicklungen in Frankens MehrRegion. Es habe sich viel getan, erklärte sie – 3,7 Stellen wurden geschaffen.
Zu den Schwerpunkten der Arbeit zähle die Erweiterung der Infrastruktur, Digitalisierung, Marketing, Vernetzung der Kommunikation sowie die Angebotsentwicklung, sagte sie und zeigte die aktuellen und zukünftigen Perspektiven auf.
Verstärkung kam glücklicherweise mit einem Beauftragten für Rad- und Wanderwege. Denn in diesem Bereich waren in jüngster Zeit besondere Leuchtturmprojekte geschaffen worden. „Wir verfügen über ein 1200 Kilometer langes, einheitlich und durchgängig beschildertes Radwegenetz mit zwölf Themenrunden und zwei Fernradwegen mit Zertifizierung als fahrradfreundlicher Landkreis in Bayern. Wir haben ein tolles Steigerwaldpanorama.“
Fahrradwege seien ein weiterer Schwerpunkt zum Ausbau von Frankens MehrRegion hin zum sanften, nachhaltigen Tourismus mit Kulinarik und Wellness. „Wir verfolgen eine nachhaltige Strategie: authentisch, regional und naturorientiert“, so Fahrnholz. Der Ausbau der Infrastruktur erfolge in enger Abstimmung mit den Kommunen, den LAGs, den Allianzen und den Naturparks.
Bei der Entwicklung der Marke Frankens MehrRegion liefen Imagekampagnen auf Messen zu kulinarischen Themen, es würden Genussvideos gedreht, eine neue Homepage entwickelt und verstärkte Öffentlichkeitsarbeit betrieben. Angebote, wie die Karpfenschmeckerwochen, werden ausgedehnt.
Ein perfekter Tag in Frankens MehrRegion solle vieles beinhalten – vom Auspowern, Durchatmen, Relaxen bis hin zum Staunen. „Die Leute haben es gerne angenommen“, sagte Fahrnholz, vor allem auch während der Corona-Zeit. „Wir wollen den Menschen vermitteln, wie schön unser Landkreis ist.“
Es gebe aber auch noch genügend zu tun, kündigte die Touristikerin an. So sollten mehr Ladestationen für E-Fahrräder gebaut werden. „Wir wollen dranbleiben, unsere Identität zu stärken.“ Auf die kommenden Veranstaltungen, wie den Naturparktag, die Aktionen Stadtradeln vom 3. bis 24. Juli oder die Genusswelten nächstes Jahr im KKC in Bad Windsheim wies sie hin.
Den CSU-Kreispolitikern sagte sie: „Wir haben auch Wünsche: Sie sind die Botschafter für Frankens MehrRegion. Wir bitten um die Bewusstseinsschärfung für den Tourismus und eine angemessene Personalausstattung in Quantität und Qualität.“
Die stellvertretende CSU-Kreisvorsitzende Ulrike Streng berichtete von einer skeptischen Stimmung im westlichen Landkreis. Man mache sich Sorgen wegen der Entwicklung des sanften Tourismus. Geplant seien noch weitere Windräder in diesem Bereich. „Man muss da eine Balance finden zwischen Energie einerseits und Tourismus andererseits“, sagte sie.
Der Landtagsabgeordnete Hans Herold sah den Landkreis, was den Tourismus betrifft, „gut aufgestellt“. Er versprach Streng, sich für ihr Anliegen einzusetzen. Es werde mit der 10H-Regelung eine Änderung geben und die Windräder-Abstandsregelungen würden sich ändern.
Die Tourismus-Wertschöpfung müsse in der Region bleiben. Für den Radwegausbau werde er sich weiter stark machen, auch wenn schon viel erreicht wurde, so Herold. Vorantreiben möchte er auch noch den Ausbau der Bahn von Nürnberg direkt nach Bad Windsheim, ohne dass die Fahrgäste umsteigen müssten.
Auch der Geschäftsführer des Verbandes Steigerwald-Tourismus, Michael von Aschwege, informierte die CSU-Mitglieder über seine Arbeit. „Die Leute suchen immer nach dem Besonderem“, meinte er. Digitalisierung sei ein großes Thema. Heutzutage müsse alles über das Handy machbar sein. Ohne Wlan gehe gar nichts.
Es gebe schon Hotels, in denen alles über eine App möglich sei, ohne Hotelier. Die Leute können kommen und gehen, wann es ihnen passt. E-Bike-Sharing oder „Spiel und Spaß mit dem Smartphone“ zählen ebenso dazu, wie Automaten mit Essensprodukten, die zu allen Tages- und Nachtzeiten genutzt werden können.
Christa Frühwald